Die Ego-Perspektive ist aus der heutigen Videospielwelt nicht mehr wegzudenken. Da scheint es komisch zu sein, dass der Film diese Art der Kameraführung noch nicht für sich adaptiert hat. Das hat sich auch der russische Regisseur Ilya Naishuller gedacht, als er die Idee für die russisch-amerikanische Ko-Produktion Hardcore hatte. Diese ist nämlich durchgehend von Anfang bis Ende in ebenjener gefilmt worden; ein bisheriges Alleinstellungsmerkmal, denn bis jetzt hat sich das nur die Videospielverfilmung Doom in einer mehrminütigen Sequenz getraut.

In typischer Videospielmanier wacht der Protagonist Henry in einem Labor auf, in dem ihm eine junge Frau namens Estelle erklärt, dass er für einen bestimmten Grund als Cyborg wiederbelebt worden ist und dass er – wenn er Glück hat – sich vielleicht wieder eines Tages an sein altes Leben erinnern kann. Das wirft natürlich jedoch prompt einige weiterführende Fragen auf, doch bevor Estelle das Geschehen weiter erläutern kann, stürmt der mit telekinetischen Kräften begabte Psychopath Akan das Labor und entführt die junge Frau.

Das kann sich „Hardcore Henry“ natürlich nicht bieten lassen und verfolgt diesen durch Moskau, durch welches er sich in Straßenschlacht um Straßenschlacht mit einem nicht versiegendem Strom an unnachgiebigen Söldnern kämpft, bis er schließlich Akan erreicht und dem Geheimnis um seine neue Existenz als Cyborg auf die Schliche kommt.