Ein Ausflug von Wien zum Schloss Eger in Ungarn dauert in etwa drei Stunden. Man sollte sich eine solche Unternehmung von Wien nach Ungarn keinesfalls entgehen lassen. Hervorragend ausgebaute Straßen ermöglichen schnelles und sicheres Vorankommen zum gewünschten Ziel. Die etwa dreistündige Fahrt verläuft angenehm und bietet genügend Möglichkeiten, die malerischen Landschaften zu genießen. An der Route gibt es viele Gelegenheiten, um Pausen einzulegen und die Umgebung zu erkunden. Die beeindruckenden Sicherheits- und Geschwindigkeitsstandards der ungarischen Autobahnen tragen zu einem erfreulichen Reiseerlebnis bei. 130 km/h zu fahren stellt kein Problem dar, da absolute Windstille herrscht.

Es wird nahegelegt, während der Fahrt ungarische Raststätten zu besuchen und die bekannte Salami sowie andere Delikatessen zu erwerben, die für ihre hervorragende Qualität und ihren einzigartigen Geschmack geschätzt werden.

Bei unserer Ankunft ist die Nacht bereits hereingebrochen. Wir positionieren unser Fahrzeug nahe der Festung und errichten unsere Schlafstätte im Caravan ähnlich wie die einstigen osmanischen Angreifer der Burg. Allerdings besuchen wir diese historische Stätte mit friedlichen Absichten, ohne jeglichen Kampfgedanken im Sinn. Glücklicherweise sind die Tore geöffnet und mit einem Beitrag von 12 Euro können wir eine monatelange Belagerung mühelos umgehen.

Die Burg Eger ist eine Höhenburg in der ungarischen Stadt Eger, die im frühen 13. Jahrhundert erbaut wurde.

Sie war ein repräsentativer Bischofssitz und im 15. Jahrhundert vollständig ausgebaut. Die Burg ist vor allem durch die erfolgreiche Verteidigung gegen die osmanische Belagerung im Jahr 1552 bekannt.

Die Belagerung wird im Roman „Sterne von Eger“ von Géza Gárdonyi literarisch verarbeitet. Die Osmanen belagerten die Burg trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit erfolglos.

Der Kastellan Dobó István bereitete die Burg mit Vorräten und dem Bau einer zusätzlichen Bastei auf einen möglichen Angriff vor. Die Belagerung begann im September und Oktober 1552 und dauerte fünf Wochen.

Die Besatzung bestand aus etwa 2000 Soldaten und Zivilisten unter dem Kommando von Dobo. Bei Ausgrabungen auf dem Gelände der Burg wurde eine Kanone aus der Osmanen-Zeit gefunden.

Die Kanone wurde vermutlich zur Belagerung der Burg eingesetzt und ist mehr als 400 Jahre alt. Die Burg von Eger wurde von den Osmanen erst ausgangs des 16. Jahrhunderts besetzt.

Der Kanonenhügel, an dem die Archäologen den Fund machten, wurde unter Pascha Mustafa (1636-38) als Teil der Befestigungsanlage der Burg umgebaut.

Kanone, Burg Eger.

Die Türken glaubten, dass die Ungarn Stierblut konsumierten, weshalb sie im Kampf so mutig waren und mehrere Male gegen die Türken, obwohl sie in der Unterzahl waren, siegreich blieben. Tatsächlich handelte es sich bei dem vermeintlichen Stierblut lediglich um Rotwein. Erst im Jahr 1596 eroberten die Türken die Burg und bauten sie weiter aus. Sie statteten die Festung mit einem Hauch von Luxus aus, doch letztendlich mussten sie sich den vereinten Kräften Österreichs und Ungarns beugen und die Burg für immer aufgeben. Bis zum heutigen Tag ist die Burg in ungarischem Besitz.

Die Burg Eger

Die gewaltige Festung lässt sich problemlos eigenständig erkunden, ohne einer geführten Tour folgen zu müssen. Wir hatten leider nicht die Gelegenheit, alle Bereiche der Burg zu besichtigen, da einige Abschnitte für die anstehende Saison restauriert wurden. Dennoch ist der sagenumwobene Heldensaal, in dem beeindruckende Steinskulpturen das Grab von Burgherr Istvan Dopo bewachen, sowie ein geheimes unterirdisches Labyrinth aus Gängen, bekannt als die Kasematten, dass die Festungseinrichtungen mit den Bastionen verbanden, immer noch zugänglich. Innerhalb dieses Verteidigungskomplexes erzählt das begeisterte Burg Team lebhaft von den Waffen und Kampfstrategien, die einst eingesetzt wurden, und beschreiben lebendig im Detail die Auseinandersetzungen mit den Angreifern.

Von dem höchsten Punkte der Burgruine, dem Kalvarienberg, bietet sich ein spektakulärer Ausblick auf die unterhalb liegende Stadt Buekk.

Auf dem Gipfel des Hügels, des Kalvarienbergs sind drei riesige Kreuze aufgestellt worden, Erzbischof Pyrker ließ die Burg 1828 in eine Wallfahrtsstätte verwandeln.

Im Innern des Panoptikums liegt in den Tiefen der Festung die Erdbastei, in der man Abbilder der einstigen Helden wie Istvan Dobo betrachten kann, oder einem ehemaligen türkischen Krieger direkt in die Augen blickt

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DOBO ISTVAN Statue

Aus der damaligen Epoche der Festung ist der verborgene Gang, ein Stück des geheimen Tunnels noch erhalten und immer noch in seinem ursprünglichen Zustand.

Insgesamt ist die Burg ein eindrucksvolles Erlebnis und jeder, der den Film, Die Sterne von Eger gesehen hat, kann sich intensiv vorstellen, was hier während des Belagerungszeitraums vor sich ging.

Nachdem wir die Burg Eger nun besichtigt haben, genießen wir noch ein köstliches ungarisches Gericht in der geschichtsträchtigen Altstadt am Burgrand, anschließend erwerben einen Rotwein der Sorte „Stierblut“ um unsere Kräfte zu stärken.

Altstadt
Altstadt

Nun starten wir unsere Reise in Richtung Rumänien, das geheimnisvolle Reich am Rande der Karpaten,voller Sagen und überlieferter Geschichten. Schon jetzt freuen wir uns auf die beeindruckende Natur und die vielfältige Historie, die jede Ecke dieses Landes zu bieten hat. Ein unvergessliches Erlebnis unserer Tour ist zweifellos die Erkundung von Schloss Bran in Transsilvanien, wo wir den Pfaden von Dracula und der walachischen Vergangenheit nachspüren können.