Es gibt für jeden von uns einen Tag, an dem wir anfangen, an uns zu zweifeln. Ein jeder von uns kennt diese Situation, viele können ab einem gewissen Grad nicht mehr aufhören damit. Denn wenn das Glas einmal zerbrochen ist, nimmt es kein Wasser mehr auf. Doch woher kommt diese Einstellung? Warum leiden wir, auch wenn wir über den Auslöser dieses Leides hinweg sind? Was hindert uns daran, es hinzunehmen und unsere Wunden zu lecken, als ständig wieder alte Narben aufzureißen? Der Grund erscheint ganz simpel, aber genauso gewichtig… Es liegt in unserer Natur!

Vor vielen, vielen Jahren, als wir noch neben wilden Tieren in freier Wildbahn lebten, war ein Fehler so gut wie immer tödlich. Wenn man es überlebte, hat es sich tief eingebrannt. Zweimal hast du es sicher nicht missachtet. Du hast jeden Tag daran gedacht, einfach nur um auch den nächsten Tag zu überstehen… oder du wurdest gefressen. So einfach war das damals eben.

Inzwischen gibt es nicht mehr allzu viel in der Wildnis oder ähnliches, was uns in der modernen Zivilisation gefährlich werden könnte, und so haben wir reale Gefahren und Ängste durch irrationale eingetauscht. Soziale Fehlschläge sind inzwischen das für uns geworden, was es damals hieß, von einem Höhlenbär gefressen zu werden. Das soll nicht heißen, dass wir deswegen weniger leiden können. Leid kennt kein Maß. Wie ich schon einmal sagte, für den einen Menschen ist eine bestimmte Situation viel schwerer zu ertragen als für einen anderen Menschen. Hinzu kommt die Erfahrung, die wir gewinnen und die bestimmte Fehlschläge erträglicher macht. Und dennoch wird es immer einen Punkt geben, der uns festhält und uns eine ganze Weile lang nicht mehr loslässt, bis wir uns darin verlieren und im schlimmsten Fall in Depressionen versinken.

Was ihr dagegen tun könnt? Es klingt so einfach. Doch ich weiß, es ist wirklich hart zu erreichen. Ihr musst anfangen, nur im Jetzt zu leben. Der Morgen kommt erst noch, das Vergangene ist geschehen und ihr könnt nichts mehr daran ändern. Akzeptiert die Fehler. Weint, flucht, aber zweifelt nicht an euch selbst. Wenn euch etwas stört, gebt euer Bestes, es zu ändern. Aber krallt euch nicht an Dingen fest, die nicht mehr verändert werden können. Hört auf, nur zu wünschen, hört auf zu warten und sucht nicht. Tut es einfach. Jeden Tag können wir sterben und an jedem Tag, an dem wir nicht diese Welt verlassen, können wir etwas aus unserem Leben machen.

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