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Der Ponte City Tower scheint ein Gebäude aus einer dystopischen Zukunft zu sein. Erbaut als riesiges Hochhaus, welches als Wohnsiedlung diente, war er der Elfenbeinturm, ein Zeichen von Fortschritt im Johannesburger Stadtteil Hillbrow. Doch die Zeiten haben sich geändert.

Nun genießt der Mikrokosmos aus Kriminalität und Armut durch Negativschlagzeilen Aufmerksamkeit. Ganze Etagen werden von Gangs bewohnt, welche ihn als Stützpunkt nutzen, um das Umland unsicher zu machen. Und obwohl versucht wird, die Sicherheit zu erhöhen und die Bewohner zu schützen, bilden die Kriminalität und die Gewalt erhebliche Probleme. Denn immerhin übertrifft die Zahl der jährlichen Mordopfer die der Verkehrstoten!

Doch nicht nur das macht den 173 Meter hohen Wolkenkratzer zu einem wirklich außergewöhnlichen Gebäude. Seine Architektur war zu Zeiten seiner Erbauung, 1975, futuristisch und wegweisend. Die Idee des in sich geschlossenen Kosmos‘ wird nochmals unterstrichen durch den angelegten Innenhof, den das zylindrische Gebäude bildet, sodass Tageslicht das düstere Treiben erhellt. Aufgrund der staatlichen Verwahrlosung und des daraufhin einsetzenden Verfalls umgibt den Tower eine unheilvolle und gleichzeitig magnetisierende Aura. Ironischerweise leben neben den Gangs Studenten Tür an Tür mit kriminellen Machenschaften, Prostitution und Drogenhandel, da die Mieten hier spottbillig sind. Bildung und Gewalt an einen Ort gepfercht – mal sehen, wie sich das Blatt dort wendet.

Bild- Informationsquelle: https://kubusmedia.com/johannesburg-ponte-tower/http://www.storyofbing.com/