Momentan heißt es bei mir jeden Samstag: MTV Hauptstadtclub.

Am vorherigen Wochenende sollte es dann nach München gehen. Mit Verspätung holte mich der Tourbus am Samstagmittag in Berlin ab. Ich schnappte mir neben meinem Koffer noch meine Gitarre, um mit den Leuten unserer Tour unterwegs zu spielen. Es ist immer wieder ein riesen Spaß im Bus. Jeder hat irgendwas Neues zu erzählen.

Ich mache diesen Job seit knapp zwei Jahren und mittlerweile sind wir wie eine kleine Familie. Unser DJ, der Organisator, ein Kameramann, unsere momentane Sängerin und natürlich ich, die Moderatorin. Außerdem besteht unsere amerikanische Sängerin immer darauf, dass wir unterwegs bei Burger King oder McDonald’s anhalten. Außerdem verstehe ich nicht, wie sie so dünn bleiben kann bei ihrem Lifestyle: Rauchen, Fast Food, Alkohol. Meine Figur würde das nicht überstehen.

Bei meiner MTV Tour trage ich meist schwarze Kleider. Diesmal ein schwarzes „Guess“-Minikleid. Schlicht und sexy, mit schwarzen High Heels von Louboutin. Ich liebe dieses Label! Ich traf mich mit einem guten Freund und Top-Manager, um etwas essen zu gehen und ein Projekt zu besprechen. Wir gingen ins „Koi“, einem relativ neuen und angesagten Japaner – übrigens mein Favorit in München! Gegen 22:00 Uhr trafen wir uns mit meiner Crew. Wir gingen ins „H’ugo’s“, um uns auf den Abend einzustimmen, bevor wir in den Club fuhren. Ich fange meistens um 23:30 Uhr an zu moderieren, dann sind die meisten Gäste im Club und die Stimmung ist am überlaufen.

Das „Jack Rabbit“ ist ein junger Club, in dem hauptsächlich Rave gespielt wird. Somit hatte ich eine Einleitung für meine Moderation. Ich interviewte einige Partygäste und hatte auch selber Spaß daran, mich mit den verschiedenen Leuten zu unterhalten. Diesmal machte ich allerdings die Erfahrung, dass einige Gäste relativ dreist zu sein schienen. Die Anmachen an diesem Abend waren häufig sehr plump. Viele dachten wohl auch, dass das Oktoberfest schon begonnen hätte, denn sie trugen Trachten. Das Publikum allgemein war sehr jugendlich und offen.

Nach einer elektrisierenden Partynacht trat ich erschöpft auf die Straße, um mir ein Taxi zu chartern. Gefühlte hunderte fuhren an mir vorbei. Es schien eine ganze Flotte gewesen zu sein. Da kam mir eine hysterische Asiatin entgegen, die ihre Leute in der Partymenge innen drin verloren hat. Ihr Handyakku hatte den Geist aufgegeben, also ließ ich sie von meinem Handy aus ihr Dilemma lösen. Mich fröstelte es bei ihren Kontaktversuchen in die vierte Dimension der Partywelt, denn ich hatte meine Jacke an diesem Abend im Hotel vergessen. Als das Mädchen endlich jemanden erreichte und ihre Situation klären konnte, fuhren plötzlich keine Taxen mehr! Was für ein Abend. 🙂

Bildquelle: http://www.franziska-czurratis.de/