Andere Länder, andere Sitten: Auf kulinarischer Ebene lässt sich das derzeit auf der Grünen Woche in Berlin bestaunen. Eine norwegische Delikatesse hat dort allerdings jetzt den Zoll auf den Plan gerufen: An einem Stand wurden verbotenerweise marinierte Wal-Häppchen angeboten.

Zollbeamte haben auf der Grünen Woche in Berlin drei Kilogramm Walfleisch beschlagnahmt. Es darf nach Deutschland weder eingeführt noch hierzulande verkauft werden. Wie der Sprecher des Zollfahndungsamts, Norbert Scheithauer, am Donnerstag sagte, hatte die Messe die Behörde über das Walfleisch an einem norwegischen Stand informiert. Dort wurden bis zur Beschlagnahmung am Mittwoch marinierte Wal-Häppchen verkauft. Aufgedeckt hatte den Fall die Zeitung „B.Z.“.

Nur drei Länder betreiben noch offen Walfang

Gegen die Standbetreiber laufen Strafverfahren, ihnen droht laut Scheithauer eine Geld- oder Haftstrafe. Die Walschutzorganisation WDC sprach von einem Skandal und forderte schärfere Kontrollen.

Die Bestände vieler Walarten sind durch jahrhundertelangen Walfang durch den Menschen stark dezimiert worden. Derzeit ist Norwegen eines von nur drei Ländern der Welt, das noch offen Walfang betreibt. Die anderen beiden sind Island und Japan. Im Gegensatz zu Norwegen geben sie allerdings an, die Wale nur aus wissenschaftlichen Gründen zu fangen.

Das EU-Artenschutzrecht spielt für Norwegen keine Rolle, weil Norwegen im Gegensatz zu seinen skandinavischen Nachbarstaaten kein Mitglied der Europäischen Union ist.

Walfleisch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bildquelle und Text: http://www.rbb-online.de/wirtschaft/thema/Gruene-Woche-2014/beitraege/