Walfang ist sinnloses Abschlachten friedlicher Meeressäuger. So denken zumindest die meisten halbwegs beherzten Menschen. Doch an vielen Orten ist Walfang tief in der Kultur verwurzelt. Selbst in nordeuropäischen Ländern ist dies noch ein Thema, so auch auf den Färöer-Inseln. Hier gibt es die sogenannte Grindadráp, die Grindwaljagd.

Von vielen Menschen und allen Tierschützern wird diese Jagd als unnötig und brutal angesehen. Die Färinger jedoch sehen sie als festen Bestandteil ihrer Kulturgeschichte und ihres Nahrungserwerbs. Die Wale schwimmen in Buchten, wo sie von Jägern erlegt werden, diese dürfen weder Harpunen noch Schusswaffen einsetzen. So waten die Jäger ins eiskalte Wasser und kämpfen mit jedem Tier einzeln. Am Ende färbt sich das Wasser meist rot vor Blut.
Ein Akt, der sehr grausam erscheint. Der Jäger Ólavur Sjúrðaberg äußerte sich wie folgt dazu: Ich bin sicher, dass niemand, der seine eigenen Tiere für Nahrungszwecke tötet, davon unberührt bleibt. Du möchtest es so schnell wie möglich und mit so wenig Leiden für das Tier wie möglich durchführen.

Auch muss man differenzieren zwischen industriellen Walfang, der viele Walarten ausgerottet hat und dem Waljagd einzelner Bewohner von Inseln und Küstengebieten, die auf das angewiesen sind, was ihnen das Meer schenkt. Bis heute ist Walfang wohl die polarisierenste Form der Jagd, von vielen abgelehnt, von wenigen befürwortet. Ein klares Statement gegen das industrielle Abschlachten der Meeressäuger sollte jedem leichtfallen, doch gegen traditionellen Walfang etwas zu sagen, ist da schon schwieriger. Eine Tradition, bei der Tiere leiden müssen, ist eine schlimme, das stimmt, doch sind viele Menschen auf  die Versorgung durch Fleisch angewiesen. Besonders in den nördlichen Regionen unserer Welt, wo Ackerbau keine wirkliche Option ist.

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