silk road

Wenn es eine Seite im Darknet gibt, um die es ziemlich viel Tumult und Presse gibt, dann ist es wohl die Silk Road.

Silk Road ist eine Art eBay für illegale Güter und Dienstleistungen, darunter falsche EU-Land Pässe, alle möglichen Drogen, verschreibungspflichtige Pharmazeutika, Falschgeld und Geldwäsche. Grundlegend bezahlt man dort mit Cryptowährungen, diese gewähren unter den richtigen Bedingungen die Möglichkeit, die dort verkauften Güter vermeintlich anonym zu erwerben. Im Gegensatz zu PayPal oder einer Überweisung braucht man seine persönlichen Informationen wie den Namen und Anschrift, um die Cryptowährung zu besitzen, nicht anzugeben.

Den Käufern wird es ziemlich einfach gemacht – Jeder Verkäufer bekommt für seine Verkäufe Bewertungen. Selbstverständlich werden dort nicht nur die Lieferzeit bewertet, sondern auch Beispielsweise die Qualität und Wirkung eines Medikaments oder einer Droge. Aber auch Erfahrungsberichte von Personen  sind hier zu finden, die durch die auf den auf Silk Road ersteigerten Pass ohne Probleme ein Visum in die EU gekriegt haben. Schaut man sich an, wie viele Bewertungen ein Verkäufer pro Tag bekommt, kann man sich vorstellen, dass die Silk Road von ziemlich vielen Nutzern frequentiert wird.

So eine Seite ist aber nicht nur beliebt unter Darknet-Nutzern, sondern ein Hotspot  für Hacker und Behörden wie das FBI oder bei uns das LKA. Es werden Pakete vom Zoll abgefangen. Wenn der Inhalt nun mehr als eindeutig ist, wird der Empfänger darauf über das Internet überwacht. So versuchen die Behörden, Kunden der Silk Road zu überführen. Im Oktober 2013 wurde außerdem der Betreiber Ross William Ulbricht festgenommen, die Silk Road beschlagnahmt und damit auch die Bitcoins, welche Ulbricht besaß: ca. 26.000 Bitcoins, zu dem Zeitpunkt waren das ungefähr 3.6 Millionen US Dollar! Im Februar diesen Jahres wurde Anklage erhoben gegen Ulbricht, der Prozess läuft noch.

Das war jedoch nicht das Ende der Silk Road. Sie tauchte doch tatsächlich nach der vermeintlichen Schließung wieder auf in der Form der Silk Road V2. Und auch die neue Silk Road sollte nicht lange sicher bleiben. Eine Schwachstelle im Bitcoin-Protokoll wurde ausgenutzt. Dadurch konnte der Angreifer alle zirkulierenden Bitcoins stehlen. Die Silk Road V2 war vorübergehend geschlossen, um die Sicherheit der Seite zu verbessern. Im Übrigen erhalten die meisten Mitglieder ihre Bitcoins wieder.

Ein Bekannter, der behauptete, regelmäßig Drogen auf der Silk Road zu ordern, hat Folgendes zu mir gesagt: „Es ist kein Zuckerschlecken, auf der Silk Road Drogen einzukaufen. Leute, die behaupten, es wäre dort absolut sicher, lügen einfach. Warum ich trotzdem meine Drogen dort bestelle? 80-prozentiges Speed, 70-prozentiges MDMA aus Holland. Dagegen ist das Pepp in Berlin einfach nur Persil mit seinen 20%.“

Bild- und Informationsquelle:  http://de.wikipedia.org/wiki/Silk_Road#Das_Ende_von_Silk_Road_1.0