darknet

Im ersten Teil meiner Wochenserie habt ihr ja schon im Groben erfahren, was das Darknet ist. Heute will ich euch mal die Leute, die man dort so trifft, näherbringen. An erster Stelle fallen vor allem durch negative Presse jene Kollektive auf, die das Darknet für illegale Zwecke ausnutzen.

Dazu gehören unter anderem die gut bekannten Verkäufer illegaler Waren auf den Handelsplattformen wie Silkroad. Weitere Personen, welche sich ein paar Scheine im Darknet verdienen wollen, sind beispielsweise Hacker, Besitzer von Botnets und leider auch Verkäufer von kinderpornografischen Inhalten und sogenannten Snuff-Videos.

Wer sich dort noch so tummelt, sind zum Beispiel LulzSec sowie die Anonymous Hackergruppen. Diese zwei Gruppen von sogenannten Internetaktivisten nutzen das Darknet, um sich auszutauschen und Informationen gehackter Webseiten weiterzugeben. Diese Informationen können LogIn Daten von Webseiten betreffen, aber auch genaue Informationen zu Pädophilen im Darknet. Regelmäßig lassen nämlich LulzSec und Anonymous die Daten, welche im Darknet von ihnen gesammelt werden, an die Öffentlichkeit kommen. Dort geben sie beispielsweise Facebook-Seiten, vollständige Namen und Adressen von Pädophilen bekannt, um deren abscheuliche Machenschaften zu stoppen. Normalerweise werden diese Informationen im Übrigen auf pastebin.com gepostet. Vielleicht wurden euch an dieser Stelle die Augen geöffnet. Denn wie ihr wahrnehmen könnt, kann das Hacken auch für vermeintlich edle Zwecke  praktiziert werden.

Doch es gibt nicht nur selbsternannte Hacker, Dealer und Pedos im Darknet.

Nun kommen wir zu einer Reihe weiterer guter Taten, die ohne das Darknet nicht vollbracht werden konnten. So wurden in Syrien von Assads Oppositionen Warnungen per Darknet ans Volk geschickt. Darunter auch Warnungen vor Raketenangriffen und Berichte über das Assad-Regime. Denn das Internet wird in Syrien streng reguliert und bewacht.

„Schon vor dem Bürgerkrieg galt: Wer in Syrien als Oppositioneller ohne Tarnkappe im Netz kommuniziert, dessen Tür wird eines Nachts eingetreten, der wird verschwinden“, sagt eine anonym interviewte Syrerin unter dem Pseudonym Alexia Jade.

Weiterhin wurde das Darknet zur Kommunikation während der Occupy Proteste benutzt, welche vor allem in der Türkei durch Polizeigewalt niedergeschlagen wurden. Im Darknet waren die protestierenden Bürger somit der Polizei einen Schritt voraus, wenn es darum ging, unangekündigt eine Demonstration zu starten und um sich gegenseitig vor Polizeieinsätzen zu warnen.

Wie ihr sehen könnt, treiben sich nicht nur Waffenhändler und Berliner Druffis auf der Suche nach hochwertigem Pepp in den mutmaßlich dunklen Gefilden des Internets herum. Auch vermeintlich noble Motive treiben Individuen und Kollektive dazu, sich die Vorteile des Darknets von Nutzen zu machen.

Und jetzt könnt ihr euch auf die nächste Woche freuen: Dort findet ihr nämlich heraus, wie man zu 99% anonym im Darknet bleiben kann!

Informationsquellen: http://www.hdm-stuttgart.de/ und http://www.welt.de/
Bildquelle: http://www.welt.de/