Berlin ist das rauschende Leben: Tragödie, Drama, Komödie und Leidenschaft zugleich. Man spürt es an den unterschiedlichen Stadtteilen und an den Menschen. Bei dem ersten Besuch dieser Stadt verfallen ihr die Besucher meistens vollständig. Es gibt viel zu entdecken, Berlin lässt sich immer wieder etwas Neues einfallen und strotzt nur vor Energie und Lebensfreude. Wird aus dem Besuch mehr und man lebt in der Stadt, dann legt sich dieses Gefühl meist mit dem Alltagsstress. Doch genau dann sollte man dieses Angebot nutzen und dem Alltag entfliehen. Die Hauptstadt bietet genug Möglichkeiten, egal für welchen Geschmack. Die Auswahl reicht von wilden Partys für Erwachsene bis hin zum Céline Dion Konzert. Zwischendrin gibt es Museen und andere Kunstausstellungen, die einen Besuch wert sind.

Besonders Fotoausstellungen sind in diesem Jahr besonders gefragt, Berlin bietet zahlreiche, unterschiedliche Expositionen. Eine ganz besondere Ausstellung ist die um und über Helmut Newton. Wer das ist, möchten sie wissen? Nun, nur einer der bedeutendsten Fotografen seiner Zeit. Er hatte schon Elizabeth Taylor, David Bowie oder Angelina Jolie vor der Kamera. Seine Werke wurden kontrovers diskutiert; entweder wurde er wegen seiner revolutionären Arbeit verehrt oder aber wegen seiner Vorliebe für entblößte Frauen verachtet. So oder so hat er bedeutende Werke geschaffen und erreichte mit diesen Weltruhm. Die Newton Bar in der Charlottenstraße, die eine Hommage an den Künstler ist, zeigt zahlreiche Fotografien von ihm und ist ebenfalls einen Besuch wert. Die Ausstellung „Private Property“ zeigt junge Fotografien und Gegenstände aus dem persönlichen Leben des 2004 verstorbenen Fotografen. Durch diese Ausstellung kommt man dem interessanten Lebenslauf dieses deutschen Künstlers sehr nah; Sie findet ganzjährig statt und befindet sich im Museum für Fotografie. Für professionelle Lichtbildner, Hobbyfotografen oder einfach nur Interessierte ist diese nur zu empfehlen.

Eine ganz andere Ausstellung befasst sich noch bis zum 2. Juli 2017 mit dem Thema Überwachung. „Watching You, Watching Me. A Photographic Response to Surveillance“ zeigt 84 Arbeiten von unterschiedlichen Künstlern und zusätzlich dazu Werke, die bis ins 16. Jahrhundert reichen und religiöse oder politische Überwachung thematisieren. Zehn Künstler präsentieren hier Stücke und verstehen die Fotografie als Mittel der Überwachung, aber auch als Aufklärer darüber. Die Ausstellung wurde vorher in New York gezeigt und war dort sehr erfolgreich. Etwas intimer wird es durch die Ausstellung „Stille Post“, die man bis zum 11. Juni noch besuchen kann. Herlinde Kölbl zeigt mit ihren Fotografien Paare, die sich vom Aussehen, von der Kultur, dem Geschlecht sowie dem Alter unterscheiden und das Spiel stille Post spielen. Es geht um das Hören und Verstehen, um Barrieren, aber auch Verständnis.

Für etwas mehr Glanz und Extravaganz ist das Sternberg die richtige Adresse. Nicht nur im Sternberg Theater wird den Besuchern Kunst, Kultur und Entertainment der Extraklasse geboten, auch in den anderen Stockwerken des Casinos am Potsdamer Platz erleben Besucher hohe Spielkunst im stilvollen Ambiente. Wenn Sie hier auf die notwendigen Gepflogenheiten achten, sind Sie mit Sicherheit gern gesehener Gast für die über 1.000qm Fläche, auf der regelmäßig Events oder Shows in einer einzigartigen Location stattfinden. Die Spielbank gehört zu den modernsten und größten in Deutschland und versprüht einen Charme à la James Bond – aber typisch Berlin auf eine ganz eigene Art und Weise.

Wem das immer noch zu modern ist, dem bleibt nur noch die Oper. Im Rahmen des „Russischen Ballettfestivals Moskau“ wird dieses Mal der Klassiker „Dornröschen“ aufgeführt. Das von Peter Tschaikowsky komponierte Ballettstück enthält alle klassischen Elemente, doch hat es durch die weltweit prämierten Tänzer auch einen Hauch von Individualität. Die Aufführung findet am 3. Dezember 2017 statt. „Die Zauberflöte“ startet ebenfalls im Dezember und wird noch bis Januar 2018 aufgeführt. Die Komische Oper Berlin hat hier ein Experiment gewagt und mischt das Klassische mit der digitalen Welt. In der „Zauberflöte“ verzichten die Darsteller gänzlich auf Dialoge und singen ausschließlich. So wie Mozart einst die Dialoge nur durch Musik ausdrückte, geschieht dies durch einen bildstarken Hintergrund und eine an Stummfilme erinnernde Inszenierung. Das Besondere an dem Hintergrund ist jedoch, dass dieser animiert ist und die Handlung aktiv unterstützt. Wechselnde Bühnenbilder entfallen, das ganze Stück hat eine einmalige Dynamik.

Kultur gehört allerdings nicht nur in alte Gemäuer, sondern auch auf die Straße und muss gelebt werden. Alle Jahre wieder findet an Pfingsten der Karneval der Kulturen in Berlin statt. Kreuzberg erblüht an diesem Wochenende durch kulturelle Einflüsse aus Afrika und Lateinamerika. Hier wird musiziert, getanzt, gegessen und gefeiert. Auf zahlreichen Bühnen treten Musiker aus den unterschiedlichsten Ländern auf, an Ständen kann man Accessoires oder exotisches Essen kaufen. Zum einen wird die Vielfalt in Berlin gefeiert, zum anderen geht es darum gegen Rassismus und Nationalismus Stellung zu beziehen. Dieses Festival ist für alle Berliner und Touristen gleichermaßen ein absolutes Muss.

Wer von fremden und noch exotischeren Kulturen fasziniert ist sowie mehr Hintergrundwissen möchte, kann dieses im Museum erhalten. Das Museum für Islamische Kunst präsentiert im Pergamonmuseum mit der Ausstellung „Iran. Aufbruch in die Moderne“ viele Aspekte der Iranischen Geschichte im 19. Jahrhundert. Fotografien, Kunstwerke und historische Postkarten zeigen eine Welt zwischen Tradition und Moderne. Vor allem Fotografien wurden von der Elite genutzt, um Macht und Moderne darzustellen, dienten aber auch als Mittel von Revolutionären, um ihre Forderungen auszudrücken.

Um die Last der Geschichte von sich abzuschütteln, eignet sich Jazz hervorragend. Berlin gilt als absolute Jazzstadt und hat neben dem Jazzfestival auch mehrere Jazzkneipen im Angebot. Diese Musikrichtung ist nicht für jedermann, doch ein Liebhaber wird vor allem Live-Musik zu schätzen wissen. Beispiele für gute Jazzkneipen sind das Quasimodo, der Badenscher Hof, das Schlot oder die Junction Bar. Das Quasimodo ist eines der ältesten Jazzclubs; Größen wie Chet Baker, dessen Leben vor kurzem verfilmt wurde, standen schon auf dieser Bühne. Der Badenscher Hof versprüht richtigen New Orleans Flair, denn neben gepflegtem Jazz gibt es auch die passenden Speisen dazu. Die Junction Bar pflegt ein verrauchtes, jazziges Image, während das Schlot auch gleichzeitig ein Szenetreff ist, in dem ebenfalls Comedy-Programm gespielt wird.

Das Jazzfest in Berlin ist eines der ältesten Veranstaltungen dieser Art in Europa und findet dieses Jahr vom 31. Oktober bis 5. November statt. Seit 1964 hat sich das Festival mit mehr als 5.100 Künstlern sowie 1.200 Bands etabliert und spielt hauptsächlich im Haus der Berliner Festspiele und anderen Jazzclubs. Das Programm hierfür erscheint im September.

Doch Berlin hat musikalisch noch mehr zu bieten. Dieses Jahr folgt ein sensationelles Konzert dem anderen. Linkin Park präsentiert am 12. Juni ihr neues Album „One More Light“ und spielt in Berlin ihr einziges Konzert deutschlandweit. Nostalgie verbreiten „The Beach Boys“, denn sie kommen nach fünf Jahren wieder nach Deutschland und spielen insgesamt sieben Konzerte. In Berlin sind sie am 8. Juni und beglücken ihre Fans. Einer der erfolgreichsten Musiker unserer Zeit kommt ebenfalls nach Deutschland und spielt am 7. Juli in Berlin. Elton John verspricht mit seiner Band und seinem Programm eine „Wonderful Crazy Night“. Eine ruhigere Nacht beschert Norah Jones mit ihrem Konzert am 17. Juni. Zwischen der oft ohrenbetörenden Musik wirkt die Musik der New Yorkerin wie Yoga für die Ohren. Auch sie war das letzte Mal 2012 in Deutschland. Eine andere Künstlerin hat noch viel länger auf sich warten lassen, deswegen freuen sich ihre Fans ganz besonders auf Céline Dion. Ganze zwei Konzerte gibt der Weltstar in Berlin am 23. und 24. Juli in diesem Jahr. Weit weg vom Mainstream befindet sich Tori Amos. Sie ist so erfolgreich, wie geheimnisvoll. Sie folgt keinen klaren Regeln, ihre Musik hat viele in ihrer Branche inspiriert. Sie spielt am 29. September in Berlin und stellt ihr aktuelles Album „Native Invader“ vor.

Dies ist nur ein kleiner Auszug aus der Vielfältigkeit dieser Weltstadt. Es gibt noch viel mehr einzigartige und wiederkehrende Veranstaltungen, die Berlin einmalig machen. Es lohnt sich immer danach zu suchen. Denn auch die eigene Heimatstadt kann einen stets überraschen.