Während man in Europa dem Tod mit Angst und Trauer begegnet, feiern die Mexikaner jedes Jahr ein buntes Fest über zwei Tage, das gut als Metapher für ihren Umgang mit dem Tod verstanden werden kann. In Mexiko steht der Tod nämlich nicht für das Ende, lediglich für eine Übergangsphase zu neuem Leben im ewigen Kreislauf. Es bedeutet zwar Abschied, jedoch vorerst nur vom irdischen Leben. Die Seele gleitet nach ihrem Glauben in einen raum-und zeitlosen Ort, bis es schließlich zu neuem Leben sprießt.

Natürlich werden die Verstorbenen vermisst, aber die Trauernden finden Hoffnung und Zuversicht in ihrem Glauben an den Kreislauf des Daseins. Der Volksmund besagt zudem, dass die Seelen der Verstorbenen ihre Angehörigen besuchen können und dafür gibt es in Mexiko einen speziellen Feiertag- el dia de los muertos.

An den ersten zwei Novembertagen feiert Mexiko ein buntes Fest, um die Verstorbenen zu grüßen, die sie an diesen Tagen besuchen kommen. Schon Wochen zuvor wird alles vorbereitet und geschmückt. Hier dominieren vor allem gelbe Blumen- man sagt, Tote können die Farbe Gelb besonders gut erkennen. Wohin man auch schaut, alles wird mit cempasúchil-Blumen verziert. Diese sollen die Lieblingsblumen der aztekischen Göttin Xochiquetzal sein, welche die Wächterin der Gräber darstellt.

Beliebte Dekoration sind auch Skelette aus Plastik und Papier, jedoch sind diese oft bunt bemalt und keineswegs schaurig wie unsere Halloween-Skelette.

Einige Haushalte gehen sogar so weit, ihren eigenen Altar (la ofrendafür die Tage aufzubauen, um die Verstorbenen anzulocken. Dieser wird mit Kerzen und Blumen geschmückt.

Wie man es aus Mexiko kennt, wird auch bei diesem Fest viel Musik gemacht, getanzt und leckeres Essen serviert. Traditionell werden dafür kleine Totenschädel aus Zucker (calaveras de dulce) hergestellt und eine Masipastete (tamales) gegessen.

Am 1. November feiert man zu Hause im Kreise der Familie den Empfang der Verstorbenen und versammelt sich danach auf dem Friedhof, um dort Nachtwache zu halten und zu feiern. Die Familien bringen selbstgekochte Speisen, es wird musiziert und getanzt, bis der nächste Morgen kommt und sie Abschied nehmen von den verstorbenen Seelen.

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