Einhörner sind mit die berühmtesten und verbreitetsten Gestalten der Mythologie. Schon seit der Antike wird von einem edlen Wesen mit Pferdekörper und einem langen sich verjüngendem Horn berichtet. Auch in der Bibel findet man Rezeptionen auf das Einhorn und im Mittelalter hatte es Hochkurs. Noch bis in die Neuzeit gab es Händler und Abenteurer, die diese Tiere gesehen haben wollen. Besonders in Indien sollen sie verbreitet gewesen sein. Doch woher kommt das Fabelwesen?

Wie immer gibt es dazu mehr als eine Antwort. Zu einem gab es in der Antike am Indus (Indien) einen Kult, der Siegel mit Tierdarstellungen wie Antilopen, aber auch Einhörner anfertigte, da diese 2D waren. Auch könnten die Oryxantilopen in Afrika mit dem Einhorn gleichgesetzt werden, groß, kraftvoll, edel und mutig. Da die Antilopen fern von Europa leben, konnten sich Berichte verändert haben, was die Anzahl der Hörner betrifft. Auch wurden sie auf alten ägyptischen Reliefen nur mit einem Horn dargestellt.

Auch gibt es immer wieder Rehe, denen nur ein einziges Horn mitten auf der Stirn wächst, Schuld dafür ist eine Generkrankung.

Ein weiterer Punkt sind die im Jungpleistozän aufgetauchten Elasmotherium. Diese sahen wohl eher nach einer Mischung aus Pferd und Nashorn aus, doch tugen sie ihr Horn auf der Stirn. Die letzten starben erst vor Rund 29.000 Jahren aus. Nicht jung genug, um immer noch in Mythen überlebt zu haben, doch was ist, wenn Abenteurer Knochen der gewaltigen Tiere gefunden haben, die an große Pferde erinnern?

Und auch der Handel mit Narwalstoßzähnen durch die Wikinger trug zum Einhorn-Mythos bei. Da sich Einhornhöhner im Mittelalter sogar noch besser verkaufen ließen als Elfenbein, verkauften die findigen Männer des Nordens den Narwalzahn einfach als Einhornhorn und machten sich eine goldene Nase mit dem Geschäft. In Dänemark steht sogar bis heute ein ausgestopftes „Einhorn“,  bei dem man das Horn aus einem solchen Zahn formte.