Es gleicht in der Tat einer Misere, dass das Tragen eines Hutes in unserer heutigen Gesellschaft eine Praktik ist, die förmlich vom Aussterben bedroht ist. Es scheint, dass Couture Hüte lediglich der Aristokratie vorbehalten sind, welche selbst dann lediglich zu erlesenen Events ihre Köpfe mit der Königin aller Hüte, dem Fascinator, schmückt.

Komplett aus der Modewelt entschwinden wird der Hut allerdings wohl niemals. Denn er ist in vielerlei Hinsicht ein Ausdruck von Mondänität und Extravaganz, zumal sich eine Vielzahl an renommierten Hutdesignern sich mit fantasievollen, oft fast übertriebenen Hutdesigns rühmt. Die Kunst des Hutmachers besteht heutzutage darin, zum Träumen anzuregen. Flamboyance, Exzentrik und Extravaganza prägen daher nicht selten das Werk eines Hutmachers, dessen künstlerische Ader im berühmten Kinderbuch Alice im Wunderland eine besondere Betonung erhalten hat.

Die Rolle des kreativen Exzentrikers und Visionärs spielt auch der bedeutendste Hutmacher unserer Zeit, Philip Treacy – ein Hutdesigner, der die Modewelt mit atemberaubenden Designs bereichert, welche nahezu Kunstwerken ähneln. In seiner Frühjahrskollektion 2016 verblüfft und entzückt uns der irische Hutschöpfer mit einem Meer voller Blüten, welches auf architektonische und wellenartige, konstruierte Schönheit trifft. Es sind vor allem seine überwältigend schönen Fascinator, die den Betrachter in eine Fantasiewelt locken, an der selbst Alice Gefallen finden würde. Gleichzeitig beweist der Hut Designer mit minimalistischeren Designs ebenso, dass man mit einem gediegenen Panama Hut oder einer spannenden Schaffnermütze oder auch ein bisschen Spannung und Fantasie in den Alltag bringen kann.

In Anbetracht dieser überwältigend schönen Hüte möchte man doch stark anzweifeln, dass der Beruf des Hutmachers in naher Zukunft vor dem Exitus steht. Stattdessen möchte man vielmehr von einer Welt träumen, in der Hüte die alltägliche Mode auf den Straßen der Großstädte prägen und formen.

Weitere Info: www.philiptreacy.co.uk