Hey Mate!

Endlich war es soweit. Nur noch ein knapper Tag trennte mich von Australien. Ich war schon ein wenig aufgeregt, weil ich noch nie allein so lang geflogen bin. Ja, eine Reise nach Down Under kostet euch schon meistens 24 Stunden! Und so etwas ist oft auch nichts für schwache Nerven, wie ich letztendlich feststellen musste. Da ich überhaupt keine Lust hatte, mehrmals umzusteigen und eventuell noch mehr Zeit zu investieren, habe ich ‚ein bisschen‘ mehr bezahlt, um nur einmal kurz den Flieger zu wechseln. Knappe 1.400,- Euro hat mich der Spaß gekostet. Nicht gerade ein Schnäppchen…

Mein Flug startete am Flughafen Tegel und so wie es bei mir immer sein muss, geriet ich natürlich unter Zeitdruck, obwohl ich pünktlich losfuhr. Stau am Morgen bringt nun mal Kummer und Sorgen. Und so musste ich wie jedes Mal, wenn ich irgendwo hinreise, unter einer sogenannten Zeitdruck-Panikattacke leiden. Zum Glück kam ich aber trotzdem noch pünktlich an. Nur von einigen Freunden konnte ich mich nicht mehr verabschieden, weil die S-Bahn am Streiken und die BVG überfordert war. Ist das nicht traurig? Da wartet man auf einen Abschied und niemand schafft es rechtzeitig zu kommen. Auch das war wieder super typisch für mein Leben, dachte ich mir und war froh, dass ich wenigstens „Tschüss“ zu meiner Schwester und Mama sagen konnte.

Meine erste Strecke verbrachte ich bei AirBerlin und ich muss sagen, es war ziemlich angenehm. Ich hatte eine komplette Viererreihe für mich allein und auch die Stewardessen waren sehr freundlich. Selbst das Essen schmeckte mir, was normalerweise nie der Fall ist an Board. Da alles so gut lief, wusste ich, dass etwas Schlimmes passieren würde. Und so kam es, dass wir erstens verspätet in Abu Dhabi ankamen, zweitens stundenlang warten mussten, bis die Türen aufgemacht wurden, und drittens der Bus tausend Jahre gefahren ist. Ich, noch total erkältet, rannte also mit meinem kleinen Koffer wie eine Verrückte durch den Flughafen, drängelte mich an jedem vorbei, schob Panik und rief lauthals aus wie ein Marktschreier, ich müsste bitte zuerst kontrolliert und durchgelassen werden, um DANN herauszufinden, dass das Boarding noch nicht einmal ansatzweise angefangen hatte. Die Leute warteten noch in einer endlos langen Schlange und ich stand verschwitzt mit laufender Nase wie ein Trottel dar.

Zudem durfte ich in dem ach so tollen Etihad Flugzeug eingequetscht zwischen zwei Männern sitzen und sogar zwei Stunden zu spät ankommen. In Sydney wurde ich dann von einem Pick-up Service abgeholt, dem ich natürlich ein bisschen mehr Geld in die Tasche stecken musste, weil er einfach zu lang auf mich gewartet hatte.

Fazit: Ich kam zumindest heil an, wurde nett empfangen und weiß, dass ich beim nächsten Mal einen Flug mit genug Umsteigezeit buchen werde …

Eure H. Trang

Bildquelle: Readthetrieb