Charles Le Brun (* 24. Februar 1619 in Paris; † 12. Februar 1690 Paris) war ein französischer Maler, Architekt, Ornamentzeichner, Hofmaler, Direktor der Goeblinmanufaktur und Rektor sowie Kanzler der Académie royale de peinture et de sculpture. Viele Schlösser und Paläste wurden von ihm eingerichtet und gestaltet. Unter anderem leitete er die Inneneinrichtung von Versailles, was ihn zu einem der wichtigsten Künstler unter König Louis XIV machte.
Er war der Sohn eines einfachen Bauern, welcher vermutlich von schottischen Einwanderern abstammte, doch brachte ihm sein Vater Bildhauerei und das Zeichnen bei. Dies half ihm, später kein Bauer, sondern Kunstmaler zu werden.
Schon mit 13 Jahren erstellte er eine Federzeichnung des französischen Königs zu Pferde, die den Kanzler Ségnier auf ihn aufmerksam mache. Der Kanzler nahm ihn in seine Obhut und ließ ihm eine Ausbildung zukommen. Sein Talent wurde durch viele Meister ausgearbeitet und bereits mit 19 Jahren war er königlicher Maler. Durch reiche Gönner war es ihm ebenso möglich, seine Künste in Rom zu verfeinern.
Durch Kontakte und das Aufsehen, das er auslöste, schaffte er es, viele Aufträge hoher Staatlicher und kirchlicher Diener entgegen zu nehmen und konnte dadurch ganze Paläste nach seinen Vorstellungen formen und ausschmücken. 1677 begleitete er sogar den König auf dessen Flandern Feldzug. Doch welche seiner Werke mich am meisten faszinieren, sind nicht etwa seine barrocken Meisterwerke, welche z. B. Alexander den Großen darstellen oder die Spiegelgalerie. Die, die ich meine, sind viel unscheinbarer und kleiner aber dennoch zeugen sie von höherem Geist.
Le Brun zeichnete kleine Illustrationen von Menschen, wie sie aussehen würden, wenn sie sich aus anderen Tieren entwickelt hätten. Löwen, Adler, Pferde, Schafe, Katzen und andere Stammväter stellte er sich für die menschliche Rasse vor. Dies war zu jener Zeit eine gefährliche Spielerei, als Kirche und Klerus mächtig waren und das Gedankengut, dass der Mensch vom Tier abstamme, als ketzerisch galt.
Dennoch brachte er seine Vorstellungen zu Papier und es ist unglaublich kreativ und spannend zu sehen, wie sich ein großer Geist die Menschheit vorstellt, wenn die Evolution ein wenig anders verlaufen wäre. Historisch haben die Bilder wohl kaum einen Einfluss auf die Kunstgeschichte gehabt, doch sehenswert sind sie allemal!
Bild- und Informationsquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Le_Brun und http://www.chalcographiedulouvre.com/html/2b/collection/coll1.htm
