Letzte Woche hatte ich euch schon einen Einblick in die interessante und artenreiche Fauna eines Sportstudios gegeben. Seit dieser Zeit habe ich meine Forschungen mit großem Tatendrang weiter betrieben und noch weitere, mannigfaltige Bewohner dieses komplexen Habitats entdeckt.

Der Nasse (aquis multis)
Obwohl immer ein Handtuch dabei ist, schwitzt der Nasse immer und aus allen Poren. Ich vermute, dass er amphibischen Ursprungs ist und so seine Haut feucht halten muss. Ein weiteres Merkmal des Nassen ist, dass er gerne anderen Lebewesen seines Reviers so nah auf die Pelle rückt, bis diese das Wasser, welches sich in seiner Kleidung sammelt, schon fast spüren können. Dies tut er vermutlich, um sie zum Rückzug zu zwingen. Sub-Spezies des Nassen trainieren grundsätzlich immer ohne Handtuch, um Geräte auf ewig zu markieren.

Der Helfer (Magister simulatio)
Der Helfer hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch das Studio zu laufen und allen Mitgliedern zu zeigen, wie die Übungen, die sie grade durchgehen, richtig funktionieren. Ungefragt, was sonst!? Danach bleibt er noch eine Weile an deiner Seite, feuert dich an und korrigiert dich wieder und immer wieder. Das mag zwar auf den ersten Blick ganz nett klingen aber glaubt mir, es ist nur nervig. Wenn du schon allein Schwierigkeiten hast, brauchst du nicht noch jemanden, der Publikum anzieht. Eng verwandt ist eine Sub-Spezies. Diese hat sich darauf spezialisiert, nur weiblichen Mitsportlern zu helfen. Und das auch nur, um ihnen auf das Gesäß zu starren, während sie gerade nach seinen Anweisungen Kniebeuge machen.

Der Protein-Shake Junky (multa proteins)
So mancher von uns nimmt nach oder vor dem Training einen Protein-Shake zu sich, was nichts Verwerfliches ist. Doch dieser eine hier treibt es auf die Spitze. Frei nach dem Motto „Trink viel, hilft viel“ schaufelt er sich einen Löffel Pulver nach dem anderen rein – nach jeder Übung, nach jedem Satz. Zwischendurch lässt er verlauten, wie toll doch das Pulver sei.

Der Donnerer (tonitrui magni)
Ähnlich dem Schreihals nutzt dieses Männchen laute Geräusche, um seine Dominanz und sein Revier zu markieren. Aber da es stimmlich dazu nicht in der Lage ist, hat es gelernt, Hilfsmittel zu nutzen. Nach jeder Übung lässt es nun Gewichte aus großer Höhe und mit voller Wucht auf den Boden fallen. Danach guckt es so bedrohlich wie nur möglich in die Runde, als wolle es sagen: „Komm noch einen Schritt näher und das Nächste, was ich werfe, bist du.

Bildquelle: http://domvog51.sportblog.fr/895828/retro-bodybuilding