„Ich bin der beste Mensch von Hannover“.

Seine Biographie
Friedrich „Fritz“ Heinrich Karl Haarmann (* 25. Oktober 1879 in Hannover; † 15. April 1925 ebenda) war ein Serienmörder, der für die Morde an 24 jungen Männern und Jungen in Hannover von einem Schwurgericht zum Tode verurteilt wurde.

Haarmanns Vater soll ihn in einem sehr autoritären Stil erzogen haben, während ihn seine Mutter verwöhnte. Zugleich wurde er auch noch über mehrere Jahre hinweg von seinem größeren Bruder sexuell genötigt. Nachdem Fritz eine Schlosserlehre absolvierte, besuchte er eine Militärakademie, wobei erstmals Halluzinationen auftraten, welche zu seiner Entlassung führten.

Nach einer Weile der Arbeitslosigkeit fing er an, in der Zigarettenfabrik seines Vaters zu arbeiten. Doch diese Tätigkeit fand ein jähes Ende als Fritz erstmals Kinder missbrauchte. Er wurde in eine Nervenheilanstalt verwiesen, wo man ihm unheilbaren Schwachsinn attestierte.

1900 zog man ihn zum Militär ein, wobei wieder diese Halluzinationen auftraten. Kurz darauf diagnostizierte man bei ihm eine hebephrene Schizophrenie und entließ ihn in seine Rente. Daraufhin begann seine Karriere als Kleinkrimineller. Diebstähle, Hehlereien und Einbrüche gingen auf sein Konto. Zugleich verdingte er sich als Polizeispitzel und lebte seine Homosexualität aus (er war zuvor zweimal verlobt gewesen).

Den ersten Weltkrieg verbrachte er im Gefängnis. Als er entlassen wurde, pflegte er enge Kontakte ins Rotlichtviertel, an dessen Grenze er auch wohnte, und zu einem Gewissen Hans Grans, einem anderen Kleinkriminellen, den er 1919 kennenlernte und zu dem er eine sexuelle Beziehung unterhielt.

Seine Vergehen
Zwischen Mai und Juni 1924 fand man mehrere menschliche Schädel in der Leine, welche laut Untersuchungen jungen Männern gehörten und mit einem Messer vom Körper getrennt worden wären. Die Polizei schloss von Beginn an ein Raubmotiv aus und machte sich auf die Suche nach einem homosexuellen Serientäter. Da Haarmann bereits 1918 unter Verdacht stand, zwei junge Männer getötet zu haben, behielt ihn die Polizeit im Auge. Vom 17. Juni 1924 wurde Haarmann dann rund um die Uhr polizeilich observiert, zunächst ergebnislos, doch als er dann am Hauptbahnhof erneut einen Jugendlichen bedrohte, stürmten am 23. Juni Beamte seine Wohnung und fanden blutbefleckte Kleidungstücke.

Man nahm Haarmann nun in Untersuchungshaft und erzwang unter Folter Geständnisse. Nach und nach gab er zu, junge Männer und Stricher, welche er selbst als Puppenjungs bezeichnete, getötet zu haben – mit einem Biss in die Kehle. Danach zerstückelte er sie und warf sie in die Leine. Die Kleidung seiner Opfer verkaufte der Altkleidersammler entweder oder trug sie selbst!

Über 300 Knochenreste fanden Beamte in der Leine, welche zu mindestens 24 Opfern gehörten. Aus der gesamten Republik strömten die Angehörigen vermisster junger Männer heran, um die Opfer anhand ihrer Kleidung zu identifizieren. Nicht alle Opfer konnten ermittelt werden. Da Haarmann auch Fleischkonserven verkaufte, lag die Vermutung nahe, dass er auch das Fleisch seiner Opfer anbot, was allerdings nicht bewiesen werden konnte.

Haarmann wurde nach weiteren erzwungenen Geständnissen (6 Taten bestritt er, weitere hielt er für möglich, ohne sich zu erinnern) von einem Schwurgericht zum Tode verurteilt. Strafmilderung auf lebenslange Haft gewährte man ihm nicht, aufgrund der hohen Zahl seiner Opfer und deren jungen Alters.

Hans Grans, welcher ihm geholfen habe, wurde zu einer 12-jährigen Zuchthausstrafe verurteilt, nachdem sein Todesurteil abgemildert wurde. Während des Prozesses gaben die Hinterbliebenen der Opfer der Polizei die Mitschuld aufgrund anfangs schlechter Ermittlungen. Denn Haarmann hatte gute Beziehungen zur Polizei, für die er als Spitzel tätig war.

Haarmann wurde durch das Fallbeil enthauptet. Die Henkersmahlzeit schmeckte Haarmann so gut, dass er sich ein weiteres Mal bedienen ließ. Sein Kopf wurde durch den Ministerialrat im Preußischen Justizministerium Hartung dem Kraepelinschen Hirnforschungsinstitut in München zur Verfügung gestellt. Im Nachhinein stellte man am Gehirn fest, dass Haarmann früher an einer Hirnhautentzündung erkrankt sein musste, welche zu Hirn- und Wesensveränderungen führen kann. Wahrscheinlich war er entgegen des psychiatrischen Gutachtens wegen einer seelischen Störung schuldunfähig.

Bild- und Informationsquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Haarmann und  http://moerder.blogspot.de/2011/05/fritz-haarmann-27-opfer-vampir-werwolf.html