Harry Clarke  (* 17. März 1889 in Dublin; † 6. Januar 1931 in Chur) war ein Irischer Illustrator und Glasmaler. Was ihn so erstaunlich machte, ist neben seinem außergewöhnlichen Talent, den Kern einer Erzählung einzufangen und das Gefühl in einer Zeichnung wiederzugeben, dass er in seinem doch recht kurzem Leben viele Aufträge in verschiedenen Ländern entgegen nahm. Als Glasmaler war er in ganz Britannien und deren Kolonien begehrt, wo er sich besonders auf „Geistliche Motive“ spezialisiert hatte. Kirchen, Kriegsdenkmäler und ähnliche Gebäude zierten fortan seine gekonnt bemalten Fensterscheiben.

Doch was mich zu ihm gebracht hat, waren nicht seine außergewöhnlich schön bemalten Fenster, es waren seine Buchillustrationen. Goethe, Anderson, Perrault und vor allen anderen Edgar Allan Poe…

Seine größtenteils schwarzen Illustrationen scheinen wie ein Negativ zu einem entwickelten Film zu sein, es ist verdreht. Schwarz und Weiß scheinen die Rollen getauscht zu haben. Die meist relativ düsteren Geschichten steht dieses neue Bild mehr als gut, die Grundstimmung wird geschickt in die Zeichnung eingewoben und übertragen, sie verstärken das geschriebene Grauen nur noch mehr. Vor knapp 90 Jahren waren das wirklich ziemlich harter Tobak, solche Geschichten und dazu noch eine Illustration, vergleichbar mit heutigem Horrorkino.

Zu den verdrehten Farben kommt noch, dass der Künstler die dargestellten Menschen bis zu einem gewissen Grad abstrahiert hat, sodass sie beinahe schon unmenschlich wirken. Im selben Atemzug sind sie jedoch ansehnlich und schön, eine Gradwanderung die einiges an Können vorrausetzt.

Also wenn ihr die Lust auf Horror wie anno 1925 verspürt, seht euch ein paar seiner Illustrationen an!

Bild- und Informationsquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Harry_Clarke