Okay, geben wir es zu, ein Adrenalinschub kann sich einfach krass gut anfühlen. Jede Fase deines Körpers ist so wach wie sonst nie, du befindest dich wie in Trance und siehst doch alles wahnsinnig klar, dein Herz rast, jeder Atemzug geht tief. Kein Wunder, dass einige Menschen regelrechte Adrenalin-Junkies werden. So weit vielleicht auch gar nicht so dramatisch, solange man sich mit Achterbahnen und ähnlichen begnügt. Wer eher zu den Hobbys der berühmten Gang Berlin Kids übergeht, findet sich dann doch in Situationen wieder, die schlichtweg lebensbedrohlich sind.

Neben allerlei urbanen, illegalen Spielereien wie Graffitis und Tags an Hausdächern und ähnlichen gefährlichen Orten zu verewigen, bedienen sie sich gerne einem Trend, der bereits in viele Länder eingezogen ist- das Trainsurfen.

Die lebensmüden Akteuere klettern hierbei auf ein S-Bahndach bei einer geeigneten Stelle und fahren dann auf dem Dach der Bahn einige Stationen mit. Wie gefährlich das sein kann, muss ja nicht mehr erklärt werden. Baumäste, Tunnel, unterschätzter Wind und die Geschwindigkeit…Die Liste von Dingen, die dabei schiefgehen kann, ist schier endlos. Dass einer der Surfer stirbt, wenn es dabei zu einem Unfall kommt, ist leider keine Seltenheit.

Trotz offensichtlicher Gefahr und satten rechtlichen Strafen- nach Paragraf 315 gibt es darauf zwischen 6 Monaten bis hin zu zehn Jahren Haft, in den milden Fällen noch eine Geldstrafe bis zu 50.000€ , nimmt der Trend kein Ende.

Erst diesen Sommer hat die Gang Berlin Kids ein provozierendes Video hochgeladen, bei welchem sie auf dem Dach der fahrenden S7 nach Nikolassee picknickt. Ja, picknickt. Okay, zugegeben, das Video ist verdammt cool geworden und die gesamte Aktion hat uns alle beeindruckt, aber man sollte nie vergessen, was passiert wäre, wenn die Aktion nicht glatt gelaufen wäre. Klicks im Internet, Anerkennung, Adrenalinschübe…was auch immer die Jungs auf die S-Bahndächer treibt, das kann es nicht wert sein, wenn man sein Leben dafür verliert. Auch wenn das gerade verdammt spießig klang.

Mehr zum letzten Streich der Berlin Kids: www.morgenpost.de