Nach buddhistischem Glauben wirst du nach dem Tod wiedergeboren. Dieser Kreislauf der Wiedergeburt ist laut dem Buddhismus allerdings verbunden mit Leid und Qual. Aus diesem Grund stellt der Austritt aus dem Kreislauf, der Samsara genannt wird, eine Form von Erlösung dar, denn man befreit sich dadurch von all dem, was dieses Leid erzeugt, nämlich dem persönlichen Verlangen.Japanische Mönche der Schule des Shingon-sh? Buddhismus (Schule des wahres Wortes) haben sich noch bis ins letzte Jahrhundert einer grauenvollen Härteprobe unterzogen – der Selbstmumifizierung, Sokushinbutsu genannt. Am Ende dieser schmerzvollen Prozedur waren sie tot, galten aber als Heilige, als lebende Buddhas.
Die Prozedur war in mehrere Abschnitte unterteilt. Der erste Abschnitt dauerte 1000 Tage, in dem der Priester sich nur von Nüssen und Samen der Umgebung ernähren durfte. Zudem kamen harte körperliche Übungen dazu wie Meditieren unter einem eiskalten Wasserfall für mehrere Stunden. Nach diesen 1000 Tagen hatte der Mönch bereits stark abgenommen.

Die nächsten 1000 Tage ernährte sich der Priester nur noch von Wurzeln und Rinde bestimmter Nadelbäume, die den Körper stark entwässerten und austrockneten. Dazu trank er einen giftigen Tee, der dem Körper zusätzlich Wasser entzog und sein Gewebe so giftig machen sollte, dass Maden nicht an ihm fraßen. Nach Ablauf dieser Periode war der Priester bereits stark geschwächt und ausgetrocknet.

Die letzten 1000 Tage wurde er in eine Gruft eingemauert, die kaum größer war als er selbst im Lotussitz, in dem er verharren musste. Er hatte nur eine kleine Luftröhre und eine Glocke. Jeden Tag, an dem er noch lebte, musste er die Glocke läuten. Wenn er verstarb, wurde die Röhre zugemauert. Nach Ablauf der 1000 Tage wurde die Gruft wieder geöffnet, um zu sehen, ob der Priester mumifiziert ist. Falls ja, wurde angenommen, er sei ins Nirwana übergetreten und dass er nun eine Verkörperung eines wahrhaftigen Buddhas geworden ist. In den meisten Fällen war die Verwesung jedoch dennoch eingetreten. Nichtsdestotrotz wurde der Priester für seine Disziplin und das Ertragen der Schmerzen verehrt.

Und wenn ihr denkt, das ist creepy. Dann wartet mal ab bis zur nächsten Woche, wenn ich euch von einem russischen Buddhisten erzähle, der eigentlich 1927 verstorben ist…

Bild- und Informationsquellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Sokushinbutsu , http://io9.com/the-gruesome-and-excruciating-practice-of-mummifying-yo-1515905564 , http://www.atlasobscura.com/places/sokushinbutsu-dainichi-temple