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„…Fast alle zeigten mir die Orte, an denen sie getötet haben, spielten die Tötungen nach. Bei dem ungefähr zehnten Täter habe ich ihnen sehr offen gesagt, dass sie Teil einer der größten Ermordungen der Geschichte der Menschheit waren, ihre gesamte Gesellschaft, ihr Leben darauf aufgebaut ist.“ Oppenheimer via zeilenkino.de

Regie: Joshua Oppenheimer

Vorweg, dieser Film ist nichts für schwache Gemüter! Und das nicht etwa, weil er blutrünstige Szenen enthält. Tatsächlich haben wir in Filmen wie ‚SAW‘ schlimmere Splatter-Effekte gesehen. Nein, dieser Film ist so hart an der Grenze, weil er einfach wahre Tatsachen nachspielt – die Tötung zahlreicher politischer Feinde in den 60er Jahren in Indonesien, nachgestellt von den ECHTEN Tätern. Diese outen sich vor der Kamera und zeigen kaum ein Anzeichen von Reue oder gar Mitleid. Einige von ihnen sind immer noch stolz auf ihre Bluttaten, welche sie auf dem Gewissen haben.

Stolz laufen sie auf den Straßen umher und lassen sich von der verblendeten Bevölkerung für ihre perversen Morde feiern – bis heute. Vom Westen wurden diese Massaker kaum beachtet, bis Joshua Oppenheimer den Mut fand, eine Dokumentation über diese Begebenheiten zu drehen. Die Gefilmten wussten bis zum Schluss nicht, dass dieser Film sie nicht glorifizieren sollte, wie sie annahmen. Das kam ihnen gar nicht in den Sinn. Oppenheimer selbst erhielt mehrere Morddrohungen und der Großteil der Crew wagte es nicht, sich im Abspann namentlich nennen zu lassen – aus Angst. Wer kann es ihnen verübeln?

‚The Act of Killing‘ ist ein Film, den du gesehen haben solltest. Harte Kost, aus einer harten Realität stammend!

Bildquelle: http://theactofkilling.com/http://zeilenkino.de/the-act-of-killing-interview-joshua-oppenheimer