Wenn der amtierende US-Präsident Donald Trump per Twitter Kritik an Firmen übt, kann das für diese zu Kurseinbrüchen an der Börse führen. Ein US-Start-up hat einen Weg gefunden, damit Geld zu verdienen. Ein Algorithmus analysiert dafür die Trump-Tweets und spekuliert mit dem gewonnenen Wissen an der Börse. Die Gewinne kommen dem Tierschutz zugute.
Donald Trump ist ein aktiver Twitter-Nutzer. Bereits während seines Präsidentschaftswahlkampfes nutzte er den Kurznachrichtendienst, um damit medienwirksam gegen seine Gegenkandidatin Hillary Clinton vorzugehen. Wenn der Twitter-Präsident nun gegen Firmen wettert, kann das sofortige Konsequenzen am Finanzmarkt haben. So etwa am 5. Januar, als Trump über Twitter Toyota dafür kritisierte, eine neue Autofabrik in Mexiko bauen zu wollen. Als scheinbare Folge des Tweets fiel der Kurs der Toyotas-Aktie um 3,1 Prozent. Ähnliche Schicksale erlitten auch andere Firmen wie General Motors, Ford und Boeing, welche ebenfall schon den präsidialen Posts ausgeliefert waren.
Ben Gaddis, Chef der US-Technologie- und Marketingfirma T3 fand einen Weg, mit der Unvorhersehbarkeit von Trumps Tweets umzugehen. Das Programm „Trump & Dump“ prüft, ob die Tweets des Präsidenten eine börsennotierte Firma enthalten. Ist dies der Fall, prüft der Algorithmus den Inhalt des Tweets auf Worte, die eine positive oder negative Einstellung Trumps gegenüber der Firma erkennen lassen.
Drohen wegen präsidialer Kritik Kursverluste für die Firma, startet das Programm, sofort Leerverkaufe, auch Short Stacks genannt. Das bedeutet, er leiht sich Aktien des betroffenen Unternehmens und verkauft diese sofort. Wenn der Kurs dann wie erwartet gefallen ist, kauft er die Aktie günstig ein, um sie dem Leihgeber zurückzugeben.
Die Gewinne aus diesem Handel gehen als Spende an die „Amerikanische Gesellschaft für die Verhinderung von Grausamkeit gegen Tiere“. Bisher soll der Twitter-Bot bereits zweimal große Gewinne gemacht haben, genaue Zahlen nennt der Erfinder nicht. Eine erste Spende soll jedoch schon überwiesen sein.
