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Die Stadt der Engel und Traumstrände, dort wo die Freiheit lebt und die ikonischen „Hollywood“-Lettern  über die Skyline von Los Angeles wachen.

Seit langer Zeit ist L.A. die Go-To-Stadt, wenn man genießen will. Denn Offenheit und Toleranz wird mit kaum einer anderen Metropole so verbunden als mit Los Angeles. Werte, die vor allem auch die Modebranche derzeit braucht. Denn mit der rapiden und teils (zu) heftigen Entwicklung der Schnelllebigkeit in der Mode sehnen sich viele nach etwas mehr Ruhe im eigentlich ruhelosen Modeleben.
Zwar ist noch immer New York die unangefochtene Spitze in Sachen Fashion auf dem amerikanischen Kontinent, doch ist genau diese durchorganisierte Struktur mit den stringenten Fashion Weeks, dem Kollektiv an namhaften Designern und Fotografen und der Dichte an Modemagazinen ein Grund, dem Ganzen den Rücken zu kehren und sich nach etwas Neuem umzuschauen.

Hedi Slimane, Ex-Designer beim Traditionshaus Yves Saint-Laurent und Jeremy Scott, Chefdesigner bei Moschino, haben es vorgemacht. Beide haben L.A. als ihren festen Wohnsitz gekürt und sich von der Stadt, den Menschen und der Atmosphäre inspirieren lassen, beispielsweise entstand daraus die Frühjahrskollektion 2015 von Moschino, die eine Hommage an Barbie ist – und ein Wink zum kalifornischen Lifestyle. Hedi Slimane dagegen ließ sogar das Headquarter von YSL nach Kalifornien verlegen und erntete damit skeptischen Aufschrei und Proteste. Die Verkaufszahlen haben dagegen gezeigt, dass die Küstenstadt im Westen eine wahre Goldgrube ist – im wirtschaftlichen und kreativen Sinne.

Berühmte Designer, die vorher der New Yorker Modeszene treu waren, wenden sich nun lieber L.A. zu und geben der Stadt ein nicht zu unterschätzendes Potenzial. Allen voran Tom Ford, der seine Winterkollektion lieber im sommerlichen Flair zeigte, als im schneebrausenden Osten der USA. Auch Nicolas Ghesquière, Chefdesigner bei Louis Vuitton, schwört auf die Stadt und zeigte die Cruise Collection 2015 in Palm Springs, einer Stadt gleich neben dem Ort, wo das berühmte, jährlich stattfindende Coachella Festival zahlreiche Modebegeisterte anzieht.

Aber auch aktuell drehen sich viele Köpfe wieder nach Los Angeles. Inspiriert durch seine Zusammenarbeit mit dem Sunny Girl Gigi Hadid, legt sich nun Tommy Hilfiger auf eine kalifornische Ready-to-Wear-Show fest, die die Frühjahr/Sommer-Kollektion 2017 zeigen soll. Auch das urfranzösische Traditionshaus Dior, jetzt unter der kreativen Leitung von Maria Grazia Chiuri, hat nun beschlossen, eine Cruise-Collection im Westen anzusetzen, die am 11. Mai 2017 stattfinden soll. Darüber hinaus planen noch Tom Ford und Rachel Zoe Shows in Los Angeles.
Dass die Modeszene jetzt selbst an ihren Fundamenten wankt, sei es die Durchbrechung der saisonalen Shows durch das See-now-buy-now-Konzept, die Zusammenlegung von Damen- und Herrenkollektionen oder eben die Neugier nach neuen Modemetropolen – das alles könnte ein Wegweiser sein, wohin uns das Jahr 2017 und auch alle folgenden Jahre führen werden.