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Storm Trooper in „Rogue One“ (www.starwars.com)

Bei manchen Kinofilmen geht man mit einem Grinsen aus dem Saal. Bei wenigen Filmen behält man dagegen dieses Grinsen bei, während der Heimfahrt, man trägt es ins Bett und ist begierig auf mehr.

Der Film „Rogue One: A Star Wars Story“ ist einer davon. Der neueste Ableger des Star Wars-Universums aus dem Hause Lucasfilm sorgt weltweit für Begeisterung und lässt ordentlich die Kasse klingeln.
Gewiss gibt es die Skeptiker, die misstrauisch beobachtet haben, wie George Lucas 2012 seine Goldesel-Firma an den Disney Konzern verkauft hat. Man hat erwartet, dass der Star Wars-Kult nur ausgeschlachtet und dann endgültig verschwinden wird.
Allerdings verlief der Startschuss dieser spektakulären Zusammenarbeit bereits erfolgreich, als „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ in den Kinos anlief, alte und neue Fans zusammenbrachte und somit die Kassen füllte.

Inhaltlich spielt der Film zwischen den Ereignissen von Episode III und IV. Das Imperium ist an der Macht und weitet seine Herrschaft hegemonial aus. Durch die Konstruktion des (ersten) Todessterns, einem monströsen Planetenkiller, zementiert die imperiale Armee ihre Besatzung und unterwirft nach und nach die Galaxis. Die Kämpfer der Rebellenallianz senden daraufhin ein Himmelsfahrtskommando, bestehend aus Captain Cassian Andor (Diego Luna), sein mürrischer Sicherheitsdroide K-2SO (Alan Tudyk) und die Hauptprotagonistin Jyn Erso (Felicity Jones), um die Baupläne des Todesterns zu stehlen. Dieser wird von Jyns zwiespältigen Vater, Galen (Mads Mikkelsen), konstruiert, der die Schwachstelle in der Raumstation einbaute, die später in Episode IV durch Luke Skywalker ausgenutzt wird.
Begleitet werden die Freiwilligen von zwei Wächtern eines Tempels der Macht, dem blinden Mönch Chirrut (Donnie Yen) und sein grobschlächtiges Pendant Baze (Jiang Wen), die für den einen oder anderen wohlplatzierten Lacher sorgen werden.

„Rogue One“ zeigt, dass der Film das gleiche große Kaliber ist, wie die anderen „echten“ Star Wars Filme, denn bereits nach der ersten Woche verdrängt er resolut alle anderen Filme aus den Charts und schießt auf Platz 1.
Der Erfolg des Spin-Offs ist schon eingeplant worden, denn es wurde bereits vor Jahren von Disney angekündigt, dass es insgesamt drei Filme abseits der eigentlichen Star Wars Episoden geben soll, die als AnthologyReihe bezeichnet werden. Die weiteren Filme sollen 2018 und 2020 erscheinen und (wahrscheinlich) den jungen Han Solo beziehungsweise den Kopfgeldjäger Boba Fett thematisieren.
Doch ist das Potenzial von „Rogue One“ ohne Zweifel dem originellen Drehbuch zuzuschreiben, vor allem aber der Dramaturgie, die Regisseur Gareth Edwards (Godzilla) in den Film bringt. Typisch Star Wars herrscht zu Beginn eine düstere, ruhige, aber zugleich ungemein bedrohliche Stimmung, die den Zuschauer nicht allzu offensichtlich, aber spannend in die Handlung einführt. Stilistisch ähnelt „Rogue One“ auch eher einem Kriegsfilm, basierend auf den vielen ActionSzenen, die sehr heroisch aufgebaut sind.
Jedi-Ritter und die mysteriöse „Macht“ spielen eher eine Nebenrolle und tauchen als Gag am Rande auf. Trotzdem ist die Stimmung des Films sehr von der nostalgischen Mystik dominiert, die auch die vorigen Star Wars-Filme aus den 1980er Jahren haben.
Fazit: „Rogue One“ ist ein gelungenes Augenspektakel und ein Muss für jeden Star Wars-Fan, der offen ist für die moderne Filmkunst.

 

Einen Trailer seht ihr hier: