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Prada Herbst/Winter Kampagne 2015

Lästern über die Kleidung anderer Menschen gehört zu unserer Natur. Jeder kennt es, jeder macht es und jeder leugnet es. Ob im Büro, bei der letzten Tupperparty oder auf dem Schulhof – überall fällt der Satz: „Oh Gott, was hat die denn an?“

Dies geht einem oft so, wenn man die Kollektionen von Miuccia Prada sieht. Vollgeklatscht mit Farben, ein wilder Mix verschiedener Muster, komische Schuhe und Kontraste, die in den Augen brennen – erstmal tief durchatmen und die Kinnlade wieder hochklappen. Aber genau dieses Phänomen lässt Moderedakteure, It-Girls und Influencer aus aller Welt jedes Jahr aufs Neue in die Shows strömen. Schon 2004 sagte Vogue-Queen Anna Wintour zu Miuccia: „Du bist der einzige Grund, weswegen wir alle nach Mailand kommen“.
Seit Miuccia Prada das Familienunternehmen im Jahr 1978 von ihrer Mutter erbte, baute sie es zu einem der erfolgreichsten italienischen Modelabels aus. Der ursprünglich minimalistische und puristische Stil, der sich vor allem in den Schuh-Kollektionen zeigte, hebte sich stark von der schrillen Mode ab, die zu der Zeit die italienische Szene dominierte. Erst in den 1990er Jahren kristallisierte sich der ikonisch-schräge Stil heraus: altbackene Stoffe und Schnitte im Retro-Stil, dicke Brillengläser und grelle Farben bildeten die Grundlage und wurde mit dem Begriff „Prada-Ugly„, Prada-Hässlich, bekannt.
Ein Begriff, den sich die Chefdesignerin, wie eine Waffe, angeeignet hat. Dazu sagte sie: „Hässlichkeit ist attraktiv, sie ist aufregend. Vielleicht, weil es neuer ist.“
Als Miuccia Prada ihre kreative Karriere angefangen hatte, war „Mode der schlimmste Ort, um eine linksgerichtete Feministin zu sein.“ Nicht die offensichtlichste Profession für ein braves Mädchen, das Mitglied der Kommunistischen Partei Italiens, Doktorin der politischen Wissenschaften und auch noch Schauspielerin war.
So könnte man ihr extra schräges, und „hässliches“ Design als revolutionären Gedanken werten, als ihre Art dem linksgerichteten Feminismus Tribut zu zollen. Auf ihre Weise hat Miuccia Prada die Idee interpretiert, dass Traditionshäuser in ihrer Mode ein traditionelles, damenhaftes Image vermitteln sollen. Aber eben auf junge, moderne und kämpferische Weise, die fast politisch sein könnte. Als Beispiel könnte man die Kampagne ihrer Herbst/ Winter Kollektion 2015 nehmen (Titelbild): Bubikragen, lange Handschuhe, Kleidchen mit weiter Silhouette und Schuhe mit Midi-Absatz. Die Tradition wahrend, aber immer mit einer kleinen Kampfansage gegen die unterwerfenden Schönheitsideale. Zu jeder Show Pradas ist Staunen einprogrammiert, weil sie es immer wieder schafft, neues Prada-Ugly zu schaffen. Und das will man doch in der Mode – überrascht zu werden.

 

Weitere Infos auf www.prada.com

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Ein von Prada (@prada) gepostetes Foto am