Quelle: www.fashiongonerogue.com

Wer nach Berlin zieht, der kommt an der Technoszene kaum vorbei. Nicht umsonst gehört das Berghain zu den besten Technoclubs der ganzen Welt. Das KitKat, gern auch Kitty genannt, zählt dabei definitiv zu den bekanntesten Fetish- und Technoclubs in Berlin.

Über das KitKat hört man viele Mythen und Gerüchte: “Haben die da wirklich Sex? Kommt man echt nur nackt rein? Sind dort nur Schwule und Lesben? Steht da wirklich immer ein Mann und masturbiert? “– Letzte Frage lässt sich leicht beantworten: JA!

Doch was macht das KitKat eigentlich so spannend? Vor knapp einem Jahr war ich das erste Mal dort. Nüchtern, um 8 Uhr morgens! Ich hatte wirklich so einige Bilder im Kopf , doch DAS hat meine Vorstellungen um Längen übertroffen. Überall halb nackte Menschen in schrillen Outfts aus Lack und Leder, Dessous und ja, manche waren auch gleich komplett nackt. In der ersten Ecke knutschen zwei Pärchen wild miteinander rum, während sich das dritte Paar ganz normal miteinander unterhielt.

Man sollte das KitKat aber keineswegs mit einem Swingerclub vergleichen. Die Menschen kommen nicht wegen Sex, zumindest nicht alle. Sie wollen einfach eine Nacht lang, sie selbst sein oder aber in eine fremde Rolle schlüpfen, Vorlieben und Gelüste ausleben oder einfach nur zu der Musik feiern. #Techno.

Zugegeben, noch vor 2 Jahren war ich gar kein Techno Fan. Ich habe dieses Wort mit hängen gebliebenen Assis verbunden. Drogen und dunklen Bunkerhallen. Jedes Lied hatte sich irgendwie gleich angehört und tat mir schon fast in den Ohren weh. Nur wer auch ein großer Fan von elektronischer Musik ist, wird meine Worte verstehen: Im Bass liegt die Magie. Bei manchen Tracks schließe ich die Augen, bekomme Gänsehaut und bin kurz in einer anderen Welt. Techno ist auch der Grund, warum ich so gern morgens ins Kitty gehe. In kaum einem anderen Club kannst du so frei zur Musik tanzen und dich einfach gehen lassen.

Doch wer meint, dass im KitKat nur Drogenjunkies und Assis rumrennen, der irrt sich gewaltig. Ich hatte schon lange Gespräche mit Studenten, Ärzten und Leuten aus der Politik. Im KitKat sind alle Menschen gleich. Niemand sitzt im VIP Bereich an einem Tisch und schaut, wer die meisten Champusflaschen bestellt. Viele meiner Freunde sitzen stundenlang draußen am Pool, mit einer Tasse Tee und reden über Gott und die Welt. Im innenbereich des KitKat taucht man allerdings in eine andere Sphäre ab. Abseits der Tanzfläche sind große Liegewiesen. Leute haben Sex, tanzen wild in Käfigen oder warten in Hündchenstellung und Halsband auf ihre Herrin. Schwule reiben sich aneinander und im Toilettenbereich hört man es gern mal aus den Kabinen stöhnen. Weiter hinten führt eine steile Treppe nach unten in zwei kleine Räume, noch dunkler und noch verruchter. Im oberen Bereich findet man nochmal Liegeflächen und von der Wand hängt eine Liebesschaukel. Doch seien wir ehrlich, die wenigsten meiner Freunde hatten dort jemals Sex. Es ist einfach diese Atmosphäre. Jeder ist frei – alles kann aber nichts muss!

Mich hat im Kitty immer die Stimmung beeindruckt. Jeder ist so ungezwungen, frei und freundlich. Niemand haut dir frech auf den Arsch und macht dich blöd von der Seite an. Eine Welt, die man schwer in Worte fassen kann – man muss sie selbst erlebt haben! Nach einer Nacht im KitKat brauche ich allerdings erstmal 3 Tage Schlaf und eine heiße Wanne.

Wir sehen uns zum Nachspiel, Miezen!