Wer glaubt, in Amerika sei der Rassismus überwunden, der irrt. Die jährlichen Zahlen der von der Polizei erschossenen Afroamerikaner spricht für sich. Klar, es gibt die Black Power Bewegung, Obama und Co und dass nun in Washington das erste schwarze Museum eröffnet wurde, ist doch was. Allerdings gerät man doch etwas ins Stocken, wenn einem das bewusst wird. 2016…das erste schwarze Museum in den USA? Hätte das nicht schon viel früher passieren sollen? Oder ist die Idee des Museums vielleicht sogar eher unvorteilhaft und ernennt die afroamerikanische Kultur nur zum permanenten Opfer unserer grausamen Welt?

Die um die 36.000 Ausstellungstücke thematisieren natürlich nicht nur die Sklaverei und andere menschliche Verbrechen an der ethnischen Gruppe, das NMAAHC Museum (National Museum of African American History and Culture) widmet sich auch der Black Power Bewegung, dem Widerstand und seinen Erfolgen. Aber dennoch, geht es nicht eigentlich darum den Rassismus zu überwinden, indem alle verstehen wie gleich wir eigentlich sind? Natürlich sollte die schreckliche Geschichte nicht in Vergessenheit geraten und Kultur geschätzt werden, aber wenn man ein schwarzes Museum schafft, vergrößert man nicht automatisch wieder die Kluft zwischen den Gruppen? Vielleicht aber wird auch mehr Raum für Wertschätzung der afroamerikanischen Kultur geschaffen. Ganz so einfach ist es also mal wieder nicht. Am besten man macht sich beim nächsten USA-Urlaub selbst ein Bild.

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