Laut dem deutschen Arbeitsschutzgesetz ist die tägliche Arbeit von acht Stunden die Norm, welche jedoch unter der Bedingung eines baldigen Ausgleiches auf bis zu 10 Stunden täglich erweitert werden darf. Rein rechtlich kann so eine maximale Arbeitsdauer von 48 Stunden in der Woche legal sein. Das muss man sich erstmal auf der Zunge vergehen lassen. Klar, in China wird da nicht rumgezickt, auch nicht bei einer 80-Stunden Arbeitswoche. Aber was ist daran noch gesund? Arbeitet man, um zu leben oder lebt man, um zu arbeiten?

Schon die 40-Stunden Woche ist radikal, da ist es offensichtlich, dass alles, was drüber liegt uns krank macht.  Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in Dortmund hat dies genauer untersucht und musste feststellen, dass die Überstunden mit Magen- und Rückenproblemen sowie Stressbeschwerden eng verbunden sind. Dass dies auch schnell in der 40-Stunden Woche vorkommt, sollte jedem klar sein. Zwar ist Deutschland mit 40 Urlaubstagen neben Dänemark an der europäischen Spitze der Freizeitliebhaber, dass man aber mit noch nicht mal sechs Wochen Ferien im Jahr jetzt auch nicht so viel umreißen kann, ist offensichtlich.

Burn-Out ist schon lange keine Seltenheit mehr. Das mag an den langen Arbeitszeiten liegen, jedoch auch an anderen Einflüssen. Schichtarbeit geht besonders auf die Psyche, der Wechsel von Früh-und Spätschichten macht dem Körper zu schaffen und erschwert zudem ein gesundes Sozialleben. Freunde, Familie und Hobbys kommen zu kurz, der Ausgleich zum stressigen Job wird erheblich erschwert, was körperliche Folgen haben kann.

Schon in der industriellen Revolution in England mussten die Angestellten täglich 10-16 Stunden arbeiten, aber Menschen sind noch lange keine Maschinen. Je länger wir arbeiten und unser gesundes Pensum überschreiten, desto schlechter wird das Resultat unserer Arbeit. Aber es geht auch anders, eine Stadt in Schweden testet gerade den 6-Stunden Tag. Vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung.

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