Oscarverleihung 2016. Es hagelte Kritik. Denn 2 Jahre hintereinander wurden keine farbigen Schauspieler nominiert trotz herausragender Leistung von Schauspielern wie Idris Elba im biografischen Film Straight Outta Compton (2016), von dessen Performance auch Regisseur Steven Spielberg überzeugt war, sie würde dem britischen Schauspieler mit afrikanischen Wurzeln den Oscar einbringen. Jada Pinkett Smith, Frau von Will Smith, war die erste, die auf Twitter ihren Unmut gegenüber den Nominierungen verkündete und zum Oscar Boycott ausrief. Auch George Clooney und Lupita Nyong‘ beklagten sich öffentlich.

Infolgedessen boykottierten zahlreiche Hollywood-Größen die Oscarzeromonie, die im Februar 2016 laut Kritikern „so weiß wie nie“ ausfiel.

Wie konnte es zu der Ausschließung von farbigen Künstlern im Rahmen der Academy Awards zwei Jahre hintereinander kommen? Keiner vermag mit großer Sicherheit die genauen Gründe zu nennen. Fakt ist jedoch, dass die Zusammensetzung der 6000-köpfigen Jury der sogenannten Academy of Motion Picture Arts and Sciences Grund zur Kritik gibt. Denn diese ist zu ca. 90% weiß, 75% männlich und das Durchschnittalter beträgt etwa 60 Jahre. Wenn diese Konditionen kein Nährboden für falsche und ungenügend differenzierte Entscheidungen darstellen…

Nun reagieren die Zuständigen der Academy Awards mit der Einsetzung neuer Fachleute im Board of Governors, welches verantwortlich ist für die Organisation und Überwachung der Zeremonie und den Vorkehrungen, die vorher getroffen werden müssen.

Mit dabei sind jetzt der afroamerikanische Produzent Reginald Hudlin und die koreanische Regisseurin Jennifer Yuh Nelson, die nun mehr oder weniger von Befürwortern als Symbolfiguren für die Bestrebungen der Academy Awards für eine vermehrte Vielfalt und Differenziertheit gehandelt werden.

Kritiker jedoch bleiben adamant bei ihrer Meinung, dass diese Bemühungen noch lange nicht ausreichen. Die Zusammensetzung der großen Jury müsse sich grundlegend ändern, so fordern es viele Schauspieler, Regisseure, Produzenten und andere Experten und Fachmänner der Filmbranche in und außerhalb Hollywoods.

Aufgrund der hitzigen Kontroverse sind Filmfanatiker dementsprechend umso gespannter auf die Oscarzeremonie 2017 und hoffen zum großen Teil, dass die Nominierungen fairer ausfallen werden.

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