Als in den 60er und 80er Jahren Bürgerkriege in Südamerika um sich griffen, gab es eine Welle von Flüchtlingen, die sich auf nach Norden machten. Mexiko und die USA waren Ziele der Menschen. Dort angekommen, sahen sie sich oft Rassismus und Fremdenfeindlichkeit gegenübergestellt, sie lebten in Armut innerhalb ihren eigenen Vierteln. An Schulen bildeten die Kinder der Flüchtlinge deswegen besonders oft Banden, um sich vor Angriffen zu schützen. Sie kämpften gegen andere Gruppen und Außenstehende, welche ihnen ebenfalls Gewalt antun wollten. Nach und nach wurden aus diesen Selbstschutzbanden kriminelle Vereinigungen, die mit Drogen und Waffen handelten.

Als die Bürgerkriege abflauten, startete die USA Programme, um die Flüchtlinge wieder in ihre ehemalige Heimat abzuschieben. Die Bandenmitglieder sahen sich nun in ihrer alten Heimat ungeahnten Möglichkeiten ausgesetzt. Durch das zerrüttete Klima konnten sie sich, den Grundabschluss in Bandenwesen abgeschlossen, ungestört ausbreiten. So unterwanderten sie alles und wurden stärker. Waffen-, Menschen- und Drogenhandel waren ihre Hauptgeschäftszweige und nun begannen sie auch Mitglieder in die USA einzuschleusen, um dort auch ihre Machtbasis auszubauen. Inzwischen tobt ein neuer Krieg, ein Krieg des Staates gegen genau das Bandenwesen, was er selbst mitverursacht hat. Die Maras, wie sie sich nennen, sind eine ernstzunehmende Bedrohung. Viele von ihnen schicken junge Anwärter in die US-Army, dass sie eine Ausbildung im Kampf erhalten, wer wieder nach Hause kommt, ist ein ausgebildeter Killer.

Zu den bekanntesten dieser Maras gehören die Mara Salvatrucha, auch MS13 (bekannt durch ihre Tattoos) genannt, die nach eigenen Angaben über 100.000 Mitglieder haben. Sogar in Europa sollen sie ihre Geschäfte abwickeln. Benannt haben sie sich selbst nach einer Ameisenart, die alles andere Leben in ihrem Revier vernichtet, nach diesem Prinzip handelt auch die Gang gewaltbereit und aggressiv.

Die bisherige Politik, die gegen diese Banden geführt wird, zeigt kaum Erfolg, da Gewalt hier mit mehr Gewalt bekämpft wird. Mara-Mitglieder stammen aus den ärmsten Ländern der Welt und so haben die jungen Bandenmitglieder oft nicht viel zu verlieren.

Bild: © Flickr Account Walking the Tracks