Von verlorenen Ozeanen bis zu neu gefunden Welten, 2015 war in Hinsicht auf weltraumbezogener Forschung ein ereignisreiches Jahr. Da kann es bei so vielen verschiedenen Nachrichten auch sein, dass man die Highlights einfach überlesen hat. Deshalb haben wir auf readthetrieb.com für Euch eine praktische Liste der wichtigsten fünf Ereignisse zusammengefasst, damit ihr auf jeder gehobenen Astrophysikerparty mitreden könnt.

1. Wasser auf dem Mars

Wasser. Auf. Dem. Fucking. Mars. Ja, du hast richtig gelesen. Nach Jahren voller Vermutungen und Hoffnung, haben wir auf dem Mars nun doch endlich das feuchte Nass gefunden, welches wir als Grundlage allen Lebens ausgemacht haben. Das Wasser fließt in den „warmen“ Sommermonaten von ab -27° Celsius in schwarzen Linien, denen die NASA den griffigen Namen „Recurring slope linea“ (RSL) gegeben hat. Möglich ist das durch ein bestimmtes Salz namens Perchlorat, welches den Gefrierpunkt des Wassers signifikant senkt. Da fragt man sich doch, ob es nicht vielleicht sogar Leben auf dem Mars gibt. Ist „Mars Attacks“ vielleicht doch nicht so unwahrscheinlich, wie wir gerne glauben würden?

2. Wiederverwendbare Raketen

Einen weiteren Meilenstein hat die amerikanische private Raumfahrtfirma SpaceX erreicht, als sie es beim vierten Versuch endlich schaffte, Teile ihrer Falcon9 Rakete erfolgreich auf der Erde zu landen.

Wegen der Raketen, welche für sich ungefähr genauso viel kosten wie ein Flugzeug, allerdings nur einmal wiederverwendbar sind, ist der Flug in den erdnahen Weltraum bis jetzt leider astronomisch teuer gewesen. Nun, da es SpaceX als Erste geschafft haben, eine Rakete zu landen, freuen wir und große Teile der Welt uns darauf, in naher Zukunft zu den jetzigen Preisen von Transatlantikflügen endlich den Mond besuchen zu können. See you, space cowboy!

3. Eine neue Erde

Und auch dieses Jahr haben wir einen weiteren erdähnlichen Planeten mit dem handlichen Namen Kepler 452-b gefunden. Der sich im Sternbild Schwan befindende Planet kreist um den Stern Kepler-452 und wurde – Überraschung! – vom Weltraumteleskop Kepler entdeckt.

Der Planet befindet sich in der sogenannten „Goldilockszone“, was heißt, dass er weder zu weit noch zu nah an seiner Sonne dran ist, was rein theoretisch flüssiges Wasser ermöglichen sollte.

Der Planet ist circa 1400 Lichtjahre von der Erde entfernt, was in astronomischen Maßstäben im Prinzip ein Katzensprung ist. Und jetzt, da wir uns in naher Zukunft darauf freuen können, endlich auch als Otto Normalverbraucher den Weltraum zu erobern, scheint der Warpantrieb auch nicht mehr allzu weit weit entfernt.

4. Erste Farbbilder von Pluto

Die Weltraumsonde „New Horizons“ erreichte nach circa neun Jahren Flug den Zwergplaneten Pluto. Pluto, welchen je nach Betrachter passenderweise das Profil des Comichundes Pluto oder ein Herz ziert, besitzt ungefähr zwei Drittel der Masse unseres erdeigenen Mondes und eine dicke Schicht aus Eis. Die Sonde passierte den Zwergplaneten mit einer ungefähren Geschwindigkeit von 14,5 Kilometer pro Sekunde und ist nun auf dem Weg zum Kuipergürtel, ein Asteroidenfeld am äußeren Rand unseres Sonnensystems.

5. Der verlorene Ozean

Wie es scheint, war der Mars nicht immer der staubige und trockene Planet, den wir aus Matt Damons Blockbusterhit „Der Marsianer“ kennen, sondern einst ein lebensfreundlicher Ort mit einem bis zu einer Meile tiefen Ozean auf seiner nördlichen Hemisphäre. Die Planschparty auf dem roten Planeten dauerte bis vor circa vier Milliarden Jahren an, als der flüssige Eisenkern des Mars anscheinend erstarrt ist und so nicht mehr das lebenswichtige magnetische Feld halten konnte. Dies führte schlussendlich dazu, dass die Atmosphäre des Mars langsam von Sonnenstürmen „aufgefressen“ wird und so keine große Mengen an flüssigem Wasser mehr halten kann. Wenn ihr also das nächste Mal Urlaub am Meer macht, gibt der alten Mutter Erde einen freundschaftlichen Klaps und freut euch, am einzigen uns bekannten Ort im ganzen Sonnensystem baden gehen zu dürfen.