Am 14. Februar ist es wieder soweit, der alljährliche Weltfloristentag rollt krachend und rosa rot beworben auf den Gestaden Deines lokalen Supermarktmagazins an.

Dieser Tag, mythologisch von amerikanischen Floristen als „Valentinstag“ verklärt, soll den Paaren ein inniges Gefühl trauter Zweisamkeit vermitteln, einen Tag voller Gloria und Hymnen an die Liebe. Und natürlich darf die obligatorische „Überraschung“, meistens bestehend aus Schokolade und Blumen, nicht zu kurz kommen.

Warum auch nicht, fragt man sich da, geht doch der Valentinstag (angeblich) auf den heiligen Valentinus zurück, welcher den Märtyrertod durch Enthauptung erlitten haben soll.

..Moment, was?

Auf dem ersten Blick mag es nun komisch wirken, warum man denn in dessen Gedenken das sogenannte Fest der Liebe feiern sollte, scheint es doch wenig romantisch, den abgetrennten Kopf eines christlichen Heiligen zu zelebrieren – es sei denn man steht auf so etwas. Doch manchmal muss man sich die Riten und Bräuche, die wir so feiern, ein wenig genauer anschauen. Vor allem, wenn diese auf christlichen Anekdoten basieren, welche zugegebenermaßen schon immer irgendeine abnorme Fixierung auf das menschliche Leiden hatten.

Wenn wir uns also diese Sage einmal genauer anschauen, so können wir zwei Hauptaspekte im Martyrium des heiligen Valentinus feststellen: Erstens er verliert sein Haupt, zweitens gibt er sich selbst für etwas auf, das er größer und wichtiger als sich selbst findet.

Mit etwas Fantasie findet man diese beiden Aspekte auch in der anscheinend weise gewählten Metaphorik des Valentinstag wieder. So gibt es einerseits die Blumen, wunderschönes Geschenk Gottes, welche wir in Gedanken an unseren angebeteten Partner „enthaupten“, ein Akt, der uns auf dem ersten Blick nichts bringt, ja, uns sogar schadet, müssen wir doch für diesen wertvolle Zeit und Geld aufbringen. Dennoch opfern wir in spannender Erwartung an diese so erkaufte Freude, welche sich natürlich in einem wunderschönen Tag, nur zu zweit (Stichwort Paradies), ausdrückt.

So haben wir am Valentinstag die Chance, jedes Jahr erneut Teil einer Dualität zu werden, werden Henker und Märtyrer, Nehmender und Gebender, Ying und Yang. Partner. Zu Zweit, füreinander. Und natürlich für die Floristen.