Graffitis gehören in Berlin zum Straßenbild einfach dazu. Auch wenn sie meist illegal entstehen, beeinflussen sie das Bild der Stadt mehr als alles andere und sind für viele ihrer Bewohner, aber auch für Touristen nicht mehr wegzudenken. Sie sind mit ein Grund dafür, dass Besucher aus der ganzen Welt von Berlin so begeistert sind. Manche Bilder, wie der Astronaut Cosmonaut des in Portugal geborenen Künstlers Victor Ash, der in Kreuzberg zu sehen ist, sind weltberühmt.

Generell ist Streetart ein großes Thema in der deutschen Hauptstadt. Zu dieser Straßenkunst zählen nicht nur Graffitis, sondern auch Aufkleber, Plakate und neuerdings sogar die Strickkunst, bei der Gegenstände wie Straßenlaternen und Stromkästen bunt eingestrickt werden. Die Summe der einzelnen Straßenkünste ergibt das Bild einer bunten, weltoffenen Stadt. Streetart dient dazu, politische Statements zu setzen, aktuelle Themen aufzuarbeiten, Mitmenschen anzusprechen oder einfach nur graue Flächen zu verschönern.

Viele Künstler suchen aber nicht unbedingt den Reiz des Illegalen, sondern vielmehr eine Möglichkeit sich selbst zu verwirklichen. Deswegen gibt es im Rahmen von offiziellen Streeart-Galerien die Möglichkeit, große Bilder zu malen. Die wohl berühmteste Streetart-Galerie Berlins ist die East-Side-Gallery, das längste, zusammenhängende Reststück der Berliner Mauer.

Eine weitere Streetart-Galerie gibt es auf dem Teufelsberg. Die ehemalige Abhörstation der US-amerikanischen Streitkräfte ist ein beeindruckendes Bauwerk tief im Berliner Westen. Auf einem Trümmerberg gelegen bieten die Kuppeln einen eindrucksvollen Blick über das gesamte Stadtgebiet. Doch nicht nur der Blick auf die Stadt beeindruckt, sondern auch die Gebäude selbst bieten mit ihren zahlreichen Graffitis eine imposante Kulisse.