Hallo meine Lieben,

ihr kennt es, ich kenne es. Situationen, in denen man sich ärgert, frustriert ist oder auch Angst hat. Momente, in denen ein unangenehmes Gefühl überhand nimmt. Vielleicht ist es der Ärger über den Chef oder den Kollegen, oder Angst vor etwas, oder Wut, die einen nicht klar denken lässt. Wie auch immer es sein mag, durch eine Freundin habe ich ein Buch empfohlen bekommen: Die Sedona-Methode von Hale Dwoskin. Diese Methode ist immer und überall anwendbar und hilft, die Gefühle wieder in den Griff zu bekommen, beziehungsweise sich besser zu verstehen.

Das Prinzip ist einfach. Innerlich sollte man sich vier Fragen stellen.

Ich möchte euch die Methode an einem kleinen Beispiel erklären. Nehmen wir wieder die Situation mit dem Chef. Der Chef teilt uns also an einem schönen Montag um 18:00 Uhr mit, dass wir noch bis 21:00 Uhr arbeiten müssen, obwohl man gerade auf dem Weg war, nach Hause zu gehen und auch Termine hat. Der Chef akzeptiert keine Einwände und erwartet, dass wir länger bleiben. In uns steigt eine unbändige Wut auf. Diese Wut setzt sich in unserem Körper fest und lässt uns nicht klar denken.

Mittels der Sedona-Methode würde man sich hier die 1. Frage stellen:

  1. Kann ich dieses Gefühl in diesem Moment akzeptieren?

Gefühle zu unterdrücken oder zu bekämpfen, wirkt meistens genau gegenteilig und das Gefühl wird stattdessen stärker. Allerdings muss die Antwort spontan und von innen heraus kommen. Kann ich in diesem gewählten Beispiel meine Wut akzeptieren? Egal, wie die Antwort ausfällt, wichtig ist, dass man ehrlich zu sich selbst ist.

Danach kommt folgende Frage:

  1. Kann ich dieses Gefühl jetzt loslassen – nur für diesen Moment?

Das Interessante an der Frage ist, dass diese nicht vorschreibt, was zu tun ist, sondern vielmehr eine Wahlmöglichkeit bietet. Kann ich die Wut loslassen für einen Moment? Dieses beinhaltet noch immer, dass dieses Gefühl auch bleiben oder wieder kommen darf und das ist der große Unterschied zur Verdrängung.

Wenn wir also die Möglichkeit besitzen, unsere Wut loszulassen, würden wir dieses auch tun? Hierbei sollten wir beispielsweise unsere Wut spüren. Wo sitzt die Wut? Hat man einen „Kloß im Hals“ oder einen „Stein im Magen“? Beschreibt das Gefühl und seine Symptome möglichst genau. Die Symptome kann man nämlich generell leichter loslassen als ein generelles Gefühl. Direkte Anweisungen wie: „Lass endlich die Wut los!“ wirken kontraproduktiv. Die Frage allerdings, ob du es könntest, wirkt auf einer anderen Ebene und macht eben dieses möglich.

Frage 3 wäre dann: Würde ich dieses Gefühl loslassen?

Wieder ehrlich und spontan antworten! Hierbei geht es darum, ob du es willst und nicht, ob du es kannst. Wir denken ja sehr oft: „Ich will es loslassen, kann aber nicht.“ Darum geht es in dieser Frage wie gesagt nicht, sondern nur ob du persönlich willst.

Und dann kommt die vierte Frage: Wann würde ich es loslassen?

Bitte ehrlich zu sich selbst sein. Veränderung geschieht nicht, indem wir uns etwas vormachen. Vielleicht lautet die Antwort: jetzt, heute, morgen oder nie. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Die Frage schafft es, dass wir im Hier und Jetzt ankommen, sodass wir das Gefühl loslassen könnten oder eben auch nicht, da es sich nicht richtig anfühlen würde. Wir bleiben durch diese Auseinandersetzung handlungsfähig.

In jedem Fall wird sich das Gefühl nach diesen Fragen geändert haben. Wie kann so etwas passieren bei vier so einfachen Fragen? Die Methode ist simple und leicht, allerdings genauso wirksam. Das Gefühl darf sein und findet Beachtung, anstelle von Verdrängung. Die Methode schafft inneren Raum für das Gefühl. Gleichzeitig sind wir im Kontakt mit uns selbst, vergleichbar wie bei einer kleinen Meditation. Auch wenn diese Methode auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich scheint: Sie ist wirksam. Probiert es doch einfach mal aus und schreibt mir, wenn ihr mögt, eure Erfahrungen.

Hier nochmal alle 4 Fragen:

  1. Kann ich dieses Gefühl in diesem Moment akzeptieren?
  2. Kann ich dieses Gefühl jetzt loslassen – nur für diesen Moment?
  3. Würde ich dieses Gefühl loslassen?
  4. Wann würde ich es loslassen?

Ich wünsche euch eine schöne Woche!

So long

Eure Lucy

Informationsquelle: Hale Dwoskin: Die Sedona-Methode: Wie Sie sich von emotionalem Ballast befreien und Ihre Wünsche verwirklichen 5 einfache Schritte

Bildquelle: http://gregmcgregor.tumblr.com/page/3