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Hey meine Beauties.

Ich heiße euch herzlich willkommen zum zweiten Teil meiner Mini-Serie rund um das Thema: Thailands drittes Geschlecht. Wie ich euch bereits in meinem vorherigen Artikel angekündigt habe, werde ich über die verschiedensten Aspekte der oftmals missverstandenen Welt der Kathoeys schreiben. Heute geht es ganz und gar um die Umwandlung selbst.

Der Wunsch der Kathoeys, ihr Geschlecht ihrem inneren Empfinden anzupassen, ist größer als wir es uns je vorstellen könnten. Die Personen, die den langen und schmerzvollen Weg auf sich nehmen, ihren Körper derart zu verändern, leiden innerlich einen viel größeren Schmerz, als es irgendwelche Operationen je veranlassen könnten. Doch bei vielen, wenn nicht allen Transsexuellen, fängt der Weg der Geschlechtsumwandlung nicht im OP-Saal an, sondern mit der Hormontherapie.

Wir begleiten mit dieser Wochenserie Golf, unsere 21-jährige Thai, die uns auf ihrem Weg vom Man zur Frau mitnimmt. Ihre persönliche Hormontherapie begann schon, als sie noch ein Teenager war. Auf den Rat von transsexuellen Freunden fängt sie an, Anti-Babypillen zu sich zu nehmen – mit Erfolg. Diese sind in Thailand frei verkäuflich und ermöglichen den Ladyboys in Thailand einen verhältnismäßig frühen Beginn mit der Hormontherapie. Diese soll dem männlichen Hormon Testosteron entgegenwirken. Zusätzlich bekommen Patienten weibliche Hormone verabreicht, um die Stimmfarbe zu erhellen und weibliche Gesichtszüge und Rundungen zu fördern.

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In fast allen Fällen reichen diese Hormontherapien natürlich nicht aus. Die Patienten unterziehen sich Brustoperationen (Kostenpunkt in Thailand: ca. 1000€) und schmerzhaften Geschlechtsanpassungen, um ihren Lebenstraum zu erfüllen. Bei Golf kostet Letzteres um die 4200€. Ihren Eingriff lässt sie in Bangkok durchführen bei einem Chirurgen, der als Koryphäe auf seinem Gebiet gilt. Bei der Geschlechtsanpassung geht es nicht nur um das Entfernen des männlichen Gliedes, sondern gleichzeitig um das Formen einer funktionstüchtigen Vagina.

Dabei verwendet der Chirurg die Penishaut, um sowohl die äußeren als auch die inneren Schamlippen zu formen. Die Klitoris reproduziert er dabei aus der Peniseichel – eben dort, wo die Nervenbahnen gebündelt sitzen. So kann Golf auch nach ihrem Eingriff alle sexuellen Erregungen einer herkömmlichen Frau spüren. Nur das natürliche Scheidensekret bleibt aus.

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Bei der Operation stehen 3 Punkte auf der Agenda: Die Nervenenden dürfen bei der OP nicht zerstört werden, um das sexuelle Empfinden nach dem Eingriff nicht zu gefährden. Außerdem wird ein optisch perfektes Ergebnis angestrebt und letztlich soll die Tiefe des Scheidenganges optimal bemessen werden. Bei Letzterem muss Golf aktiv mitarbeiten. Nach der Operation muss sie in einem Zeitraum von 6 Monaten täglich morgens und abends ein spezielles Instrument in ihre Scheide führen, um sie zu dehnen und gleichzeitig zu verhindern, dass sie wieder zuwächst. Erst nach 3 Monaten soll alles vollständig verheilt sein, weshalb Golf immer ein speziell geformtes Kissen mit sich tragen muss, um sicher zu gehen, dass sie stets schmerzfrei sitzen kann, egal wo sie sich aufhält. Ganze 5 Tage und 5 Nächte verbrachte Golf nach ihrem Eingriff wie gelähmt in ihrem Bett und musste zeitweilig gefüttert werden. Ein ziemlich hoher Preis würden einige behaupten, doch Golf war nach diesem Eingriff noch nie so glücklich.

Erstaunlich, welche Weiten Kathoeys gehen, um ihren Weg erfolgreich bestreiten zu können. Vergesst nicht, euch nächsten Freitag wieder einzuklicken, denn dort geht es mit Golf und ihrer Geschichte weiter.

Bis zum nächsten Mal,

Lana Hoang

Bild- und Informationsquelle: http://www.spiegel.tv/filme/ladyboys/