Jazzmusik, irgendwie verrucht, aus dunkeln Kneipen klingelnd, frei und nie gleich- es bleibt ein Genre, das fasziniert.

Afroamerikaner aus den Südstaaten der USA griffen einst zu europäischen Instrumenten, da nach dem Bürgerkrieg Blasinstrumente, Klaviere und Kontrabässe billig zu erwerben waren. Man nahm Elemente aus Gospel und Blues und zack, wurde der Jazz  in New Orleans geboren. Dabei machte man sich europäische Harmonien zu eigen, lehnte jedoch die strikte Form ab, die in Europa unumgänglich war. Improvisation, spontanes Einbeziehen des Publikums und aufregende Soli sollten den Jazz ausmachen.

Aus der Jazzwiege New Orleans kam Beispielsweise Louis „Satchmo“ Armstrong. Doch nicht jeder Jazzmusiker war afroamerikanischer Abstammung. Trotz allem hatte die Szene mit Rassismus zu kämpfen, Jazz galt vorerst als nicht sittenhaft. Und dennoch verbreitete sich die Musik wie ein Lauffeuer, in größeren Städten wie Chicago und New York entstanden eigenen Szenen und Subgenres. 

Und heute meint jeder zweite „Intellektuelle“, Jazz zu hören, dass man schnell denkt, Jazz sei mittlerweile etwas für Blasierte. Man sollte dabei nie vergessen, was eigentlich dahinter steckt- eine Musikrichtung als Protest, als Lob zur Freiheit, die die Zwänge der europäischen Musikkultur geradezu lächerlich darstellte. Denn Musik muss einfach frei sein und Emotionen zulassen und das tut der Jazz wie kaum ein anderes Genre.

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