Als George R.R. Martin einmal darauf hingewiesen wurde, dass auch die weiblichen Charaktere außerordentlich gut geschrieben sind, antwortete er beinahe ein wenig entsetzt, aber dennoch gewohnt lässig, ja, warum auch nicht, sie gehören doch genauso zur Geschichte.

Und es stimmt, in vielen erfolgreichen Büchern, TV-Serien und Filmen haben Frauen oft nur eine Nebenrolle in der Handlung. Nicht so in GoT, wo wirklich jeder Charakter, der erwähnt wird, eine Tiefe besitzt, die fast schon unheimlich ist. Jeder Charakter wird bildhaft beschrieben, seine Züge, sein Aussehen und seine Art. Auch jeder noch so kleine Nebencharakter wird mit großer Sorgfalt vorbereitet, eingefädelt, erläutert und dann meist umgebracht.

Ein weiterer Punkt, der die GoT Serie in Buch und als TV-Format so herausstechend macht, ist dass die Macht hier durch Männer und Frauen verkörpert wird. Starke Frauen, ganz gleich ob charismatisch und liebevoll wie Margaery Tyrell, machthungrig und arrogant wie Cersei Lannister oder geschickt und warm wie Daenerys Targaryen. Sie und all die anderen Frauen, welche GoT so zu bieten hat, sind viel mehr als nur Schmuck für die Männer, es sind ebenso wichtige Schlüsselcharaktere, die die Geschicke des Spieles der Macht genauso spielen und lenken.

Und auch da verknüpft Martin Realität mit Fiktion, denn auch im Mittelalter gab es eine Reihe von starken Frauen, welche Armeen anführten oder Männer dazu verleiteten, ihnen den Weg zur Macht zu öffnen.

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