Der Wanderer über dem Nebelmeer zählt zu den bekanntesten Werken Caspar David Friedrichs und zeigt uns seinen typischen Stil, eine Rückendarrstellung. Der abgebildete Mann steht, gestützt auf einem Wanderstock, auf einem felsigem Gipfel und überblickt ein Meer von Nebel, das sich unter ihm auftut. Der Nebel reicht bis an den Horizont und verwehrt ihm so das Panorama der Berge.

Doch was sagt dieses Bild aus? Was macht es zu einer Lebensallegorie? Eine der häufigsten Interpretationen ist, dass der Wanderer nun den Zenit seines Lebens erreicht hat und in eine ungewisse Zukunft vorausschaut. Leben, Tod, Vorherbestimmung, all das liegt verborgen unter dem Nebel. Das Diesseits und Jenseits, eine Ahnung des Todes.

Die Farbgebung und der Kontrast, vom dunklem Wanderer und dessen Gipfel zum hellen Nebel schaffen beinahe einen Riss, trennen das Bild in zwei Welten auf. Unglaubliche Melancholie überkommt den Betrachter. Das Bewusstsein, die Zukunft nicht bestimmen und auch das Vergangene nicht mehr ändern zu können. Und so wandert er weiter, hinein in das Meer von Nebel, einer ungewissen Zukunft entgegen.