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Ares, dem Kriegsgott der alten Griechen, sagt man nach, dass er auf den abgeschlagenen Häuptern seiner besiegten Feinde schlief… Nun ja, jeder hat ja so sein Hobby, aber ich wette, in der Liste von Ares‘ Lieblingstieren gehört der Schneeeule ein Platz in den oberen Rängen. Warum? Lasst mich ausholen und erklären…

Im hohen Norden rangelt das Leben auf harte und karge Weise mit dir. Der Kampf ums Überleben wird daher oft vom Mangel bestimmt. Doch alle paar Jahre explodiert das Leben hier beinahe. Besonders die putzigen kleinen Nager, die man Lemminge nennt, vermehren sich explosionsartig. Ganze Teppiche von ihnen laufen nun auf der Suche nach Lebensraum umher und sterben auf alle mögliche Arten und Weisen, die der Norden so zu bieten hat.

Einer dieser Tode kommt von oben, in Form eines weißen Engels des Todes, der Schneeeule. Diese frisst nun all die kleinen Lemminge oder füttert ihre gar niedlichen Küken damit. Die fetten Jahre sind endlich angebrochen, die Küken werden groß und stark und es können mehr von ihnen durchgebracht werden. Doch nicht nur das – in „guten Jahren“ bauen sich Schneeeulen Nester aus toten Lemmingen! Denn diese sind nun einfacher zu finden als Äste und betten ihre Jungen zudem viel weicher. In diesen Nestern hausen die Eulen und ziehen das kleine Federvieh auf.

Mir ist kein Serienmörder bekannt, der so perfide wäre, das durchzuziehen. Respekt Schneeeule, du bist creepy genug, um mir Alpträume einzujagen. Wie die Lemminge ihre neue Rolle als Kinderstube finden, hat sie (selbstverständlich) niemand gefragt.

Bildquelle: http://www.globalpost.com/dispatch/news/science/wildlife-news/140316/snowy-owls-nests-lemmings-irruption