Capoeira erinnert mehr an einen Tanz als an einen Kampfsport und genau da liegen auch die Wurzeln der brasilianischen Kampfsportart. Als Afrikaner zu Kolonialzeiten nach Brasilien als Sklaven verschleppt wurden, entstand dort ein Melting Pot afrikanischer Kulturen. Tänze mischten sich. Besonders zu benennen, sind die Tanz- und Kampfspiele Batuque, Luta do Bode (auch Ziegenkampf genannt), Bate coxa, Bassula, der Boxstil Kamangula, NíGolo (auch Zebratanz genannt) und das indianische Quarupe.

Diese Tänze wurden nach und nach zum Capoeira, einer Mischung aus Tanz und Kampf, vereint, welche man üben konnte, ohne bei seinen Bewachern auffällig zu werden. Capoeiristas konnten sich nun gegen Sklavenjäger, welche entlaufene Sklaven jagten, und ihre Herren wehren. Nachdem die Sklaverei abgeschafft wurde, ging es den ehemaligen Unterworfenen dennoch schlecht. Sie galten als Ausgestoßene der Gesellschaft und lebten in Favelas.

Straßenbanden traten zusammen und praktizierten weiterhin den Kampftanz. Diesen setzten sie gegen andere Banden oder die Gendarmerie ein. Zwischen 1865 und 1870 wurden viele dieser Banden für den Krieg gegen Paraguay zwangsrekrutiert. Schließlich verbot man den Sport 1889 und erst unter der Diktatur von Vargas hob man diese Reglementierung wieder auf, da dieser im Capoeira ein wichtiges Kulturgut seines Landes sah.

Die Diktatur fiel glücklicherweise, der Sport blieb. Der Stil des Capoeira Regional wurde mithilfe anderer Kampfsportarten modernisiert, unter anderem Wushu, Jiu Jitsu und Ringen. Der ursprüngliche Stil, das Capoeira Angola, unterscheidet sich im Kampf von dem neuen durch eine vorgetäuschte Trägheit, die den Gegner mit darauffolgenden, blitzschnellen Attacken überwältigt. Besonders Rio de Janeiro war seit jeher DER Ort, wo Menschen hin pilgerten, um Capoeira zu erlernen.

Der Sport wird bis heute weiterentwickelt und legt viel Wert auf akrobatische Elemente, in welchen gefährliche Angriffe verborgen liegen. Tritte und Schläge treffen unerwartet aus wirbelnden Ratschlägen und Tanzbewegungen. Hinzu kommen Ausschmückungen, welche das Ganze noch eindrucksvoller machen und welche den Gegner beeindrucken sollen … Und ich glaube, wenn du auf der Tanzfläche deine Capoeira Moves zeigst, bist du sowieso der Held des Abends.

Bild- und Informationsquelle: http://capoeirauniverse.com/ und  http://de.wikipedia.org/wiki/Capoeira