wojtek_the_bear

Während des Zweiten Weltkrieges kam es, dass Truppen der polnischen Exil-Regierung, welche in Nordafrika ihren Dienst taten, einen kleinen Bären adoptierten. Der Legende nach fanden sie ihn am Wegesrand in einem Beutel. Die Antwort nach der genauen Rasse des Bären ist ungewiss, es handelte sich um einen Braunbär aber näheres ist nicht belegt.

Der kleine Voytek, wie er von den Soldaten genannt wurde, wuchs rasch heran und eignete sich auch die Eigenschaften seiner „Familie“ an: Er rauchte und trank Bier. Und wenn er mal Langeweile hatte, rang er einfach mit seinen Brüdern und schlief mit ihnen in den Zelten. So wurde er schnell das Maskottchen des 22. Regiments.

Und als sich der Krieg nach Italien verschob, zogen auch die polnischen Soldaten nach Italien, den tapferen Bären im Schlepptau. Bisher war er eher ein Knuddeltier gewesen, doch bei einem Gefecht mit deutschen Fallschirmjägern bei Monte Cassino stellte er seinen Mut und seinen Tatendrang unter Beweis. Er trug die über 50kg schweren Artilleriegranaten und Munitionskisten zu seinen Brüdern an die Frontlinie und half so maßgeblich bei den Kämpfen. Während „gewöhnliche“ Soldaten in dem bergigen Land kaum vorankamen, war der Boden wie gemacht für die Bärenpfoten.

Zudem gelang es ihm, im laufe seiner Karriere einen Arabischen Spion zu stellen.

Nachdem das Gefecht gewonnen war, wurde Voytek befördert. Schon zuvor war er ein gefreiter, regulärer Soldat der Truppe, um nicht gegen die „No Animals“-Regeln des britischen Oberkommandos zu verstoßen. Nachdem er durch ganz Italien Munition getragen hatte und der Krieg gewonnen war, wurde er in seinen wohl verdienten Ruhestand entlassen. Er verlebte seine letzten frohen Bärenjahre im Zoo von Edinburgh und wurde dort von seinen alten Kameraden besucht, welche im Zigaretten und Schnaps zuwarfen und über das Geländer sprangen, um mit ihm zu knuddeln und zu ringen, zum Andenken an die alten Tage. Bis heute ist das offizielle Logo des 22. Regimentes ein Bär, welcher eine Granate trägt.

Bildquelle: http://www.krautmagazin.de/frontier-in-the-face-of-the-animal-maria-gardizi-2/