Ordos – eine geplante Stadt im Südwesten des Autonomen Gebietes Innere Mongolei im mittleren Norden der Volksrepublik China, in der kaum eine Menschenseele lebt.

Als in der Gegend um Ordos herum Bodenschätze gefunden wurden und somit der Preis um den Boden stieg, schnellten auch die Immobilienwerte in die Höhe und so finanzierte sich das Projekt praktisch selbst. Umso mehr Immobilien verkauft wurden, desto mehr konnten neu gebaut werden und die Blase wächst und wächst und wächst.

Immer neue Investoren steigen in das Projekt ein, denn so lange es noch genügend Interessenten gibt, fließt das Geld – und es fließt und fließt und fließt. Und so wuchs eine Stadt in die Höhe mit genug Wohnraum für 2Mio. Menschen, doch leben dort nur 5.000.

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Die Preise für Wohnungen steigen ebenso schnell in die Höhe wie Häuser neu gebaut werden und der Kreislauf beginnt von vorn, bis dann die Blase platzt. Doch solange sie es nicht tut, wird weitergebaut. Und die Architekten haben freien Spielraum: Riesige Straßen durchschneiden die Stadt, Hochhauskomplexe ragen in die Luft. Unmögliche und fast schon surreale, architektonische Meisterwerke prägen das Stadtbild, welche schon ein Denkmal ihrer selbst sind.

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Springbrunnen, Statuen und Lichter verzieren diese aber werden von keinem Menschen gesehen. Und doch leuchten sie jede Nacht. Du könntest die Stadt stundenlang durchlaufen und dir würde keine zweite Menschenseele begegnen. Nur Stahl und Beton.

Etwas, das dem Ganzen noch mehr geisterhafte Akzente verleiht, ist die Tatsache, dass jeden Herbst Nebelschwaden durch die Straßen ziehen und die Stadt in eine unheimliche Kulisse hüllen. Eine kalte Ästhetik geht von dieser Atmosphäre aus. Ordos ist eine Kathedrale der modernen Zeit und des modernen Glaubens an das Geld.

Bildquelle: http://vimeo.com/user10595396

http://www.thefoxisblack.com/2011/09/26/ordos-museum-by-mad-architects/