Schriftsteller sind schon ein ungewöhnlicher Haufen. Die meisten sind oder waren Alkoholiker, Abenteuer und auch sonst eher ein beinahe verkommener Haufen, welcher die Schönheit schreiben konnte, sie aber meist nicht lebte. Depressiv und Manisch sind wohl die grundlegenden Attribute die du haben musst, um ein guter Literat zu werden. Wenn sie keinen Erfolg haben, werden sie verrückt und wenn sie welchen haben, dann erst recht. Die gute alte Garde der Literatur, Hemingway, Fitzpatrick, Bukowski, Thompson, Capote….alle samt hatten sie eines gemeinsam. In einer normalen Gesellschaft haben sie nicht viel zu suchen gehabt. Sie waren Alkohol nicht abgetan und wären sie keine Schriftsteller gewesen, was wäre dann nur aus ihnen geworden?

Hier mal ein paar der eher unglaubwürdigen und absolut wahnsinnigen Anekdoten über unsere Helden:

1956 stahl Thomas Fitzpatrick ein kleines Flugzeug und landete es in der Straße vor der Bar, in welcher er sich diesen Abend betrunken hatte…mitten in Manhattan. Dann, 2 Jahre später tat er das Ganze noch einmal, weil ein Kerl aus der Bar ihm die Geschichte nicht glauben wollte…

Hemingway war ein Abenteurer sondergleichen. Jäger, Kriegsberichterstatter und Trophäenfischer, Trinker und Frauenheld außen vor gelassen. Er nahm an zahlreichen Safaris teil, kämpfte in mehreren Kriegen oder schrieb über sie (1.WK, Spanischer Bürgerkrieg, Griechisch-Türkischer Krieg, 2.WK. …) Sein gesamtes Leben, oder die Abschnitte an welchen er uns teilhaben lassen wollte, schien wie Bruchstücke aus seinen Romanen. Abgekämpft dennoch voller Stolz, erfahren, charmant, schlau und wagemutig. Bis zu seinem Ende, durch Freitod, am 2. Juni 1961 war es wohl eine wilde Reise. Diese zeigt uns aber nur umso mehr wie erschöpft und zerrissen der Nobelpreisträger war. Doch eine Geschichte bringt mich immer wieder zum schmunzeln, sie klingt so abstrus, dass sie nicht wahr sein kann. Ein Jahr vor seinem Selbstmord traf sich Hemingway mit dem späteren Diktator von Kuba, Castro. Er trank und unterhielt sich mit ihm und rundete das Ganze mit einem Angelausflug ab. Ach ja Papa Hemingway, du hast das Leben gelebt!

Mark Twain schenkte uns nicht nur die Abenteuer von Tom Sawyer, auch war er ein großer Denker, der Heuchelei, Rassismus und das System anprangerte. Er war ein Abenteuer, der am Mississippi leben wollte und sich auch als Goldgräber versuchte, bevor er sich voll und ganz dem Schreiben widmete. Von ihm stammen Zitate wie:“ Zensur ist, einem Mann zu verbieten ein Steak zu essen, weil es ein Säugling nicht kann“ und „Gott schuf den Menschen, weil er vom Affen enttäuscht war, danach hat er weitere Experimente gelassen.“
Als er einmal auf Europa Tournee war, verbreitete sich in seiner Heimat die Nachricht von seinem Tod. Als er Wind davon bekam schrieb er per Telegraf in die USA: „Gerüchte über meinen Tod sind stark übertrieben.“

Hunter S. Thompsons leben scheint wie ein einziges Chaos. Ein Chaos mit Stil, ein Chaos für welches er sich entschieden hat. Der Erfinder des Gonzo Journalismus fing in seinen jungen Jahren damit an über Sport zu schreiben. Doch nach und nach obsiegte der geniale Wahnsinn in ihm. Er nahm Drogen in einem Ausmaß, welches nur als absolut ungesund beschrieben werden kann und lebte einige Jahre mit Hells Angels zusammen. Mit Ihnen unternahm er Höllentrips nach Las Vegas (Fear and Loathing in Las Vegas ist eine durch und durch wahre Geschichte!) Die 50er, 60er, 70er und auch 80er Jahre wurden ein wildes Spektakel festgehalten durch seine Feder. Er war der Ziehvater von Johnny Depp und ein guter Freund von Bill Murray. In den 60er Jahren schlich er sich in einen Hafen einer Segelregatta der Oberklasse und sprayte an eines der Schiffe: The Pope is Gay! Als er gesehen wurde schoss er mit einer Signal Pistole in die Menge und verschwand. Jaja, der gute Thompson. Als er dann schließlich an Alzheimer erkrankte nahm er sich das Leben, die Asche durfte Johnny Depp verstreuen, mit der sogenannten Gonzo-Kanone.

Das war es erst einmal, welche Schlüsse wir aus all dem ziehen können? Vermutlich, dass die guten Schriftsteller von damals ein ziemlich verrückter Haufen von Alkoholikern waren, aber Teufel, was konnten sie schreiben!

Bildquelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Pilar_(boat)