Geboren wurde Pablo Escobar als Pablo Emilio Escobar Gaviria am 01.12.1949 in der Stadt Valle de Aburra in Rio Negro, ca.40 km von Medellin entfernt. Er war der Mittlere von 3 Brüdern, Roberto Escobar Gaviria der Älteste, alias „Peluche“ oder „El osito“ gennant – auf deutsch soviel wie der Teddybär – und der Jüngste Bruder Paulos. Sein Vater, Abel, war ein einfacher Bauer und die Mutter Hermilda eine Lehrerin.

Pablo Escobar in jungen Jahren.

Durch das ständige Gehänsel in seiner frühen Kindheit durch seine Geschwister lernte er sich schon als kleiner Junge zu beweisen. Im Alter von ca. 9 Jahren begann er seine Mitschüler in der Schule zu erpressen. Als Pablo eines Tages dabei ertappt wurde und die Lehrer ihn und seine Mutter zum Vorsprechen in die Schule bestellten, hatte Pablo sein erstes prägendes Erlebnis. Als Konsequenz zu seinem Vorfall in der Schule sagte ihm seine Mutter: “diese Welt ist für die Intelligenten gemacht, und nicht für Idioten. Wenn du schon etwas Kriminelles machst, dann lass dich dabei nicht erwischen!“ Diese Worte sollten Pablo ein Leben lang prägen – und zwar so sehr, dass er von da an nicht mehr aufhörte an die Worte seiner Mutter zu denken. Seine Mutter wiederholte diese Aussage so oft, dass es für Pablo zum Gesetz wurde. Einige Jahre später begann er, zusammen mit seinem Cousin, El Leon, kleine Gaunerei zu begehen. Die beiden verkauften illegal Zigaretten, stahlen Grabsteine um die Schrift zu entfernen, und verkauften diese dann wieder.

Im Alter von 17 Jahren beging er seinen ersten Banküberfall. Als Pablo bei einem weiteren Banküberfall gefasst und verurteilt wurde, beauftragte er aus dem Gefängnis seinen Cousin, er solle den einzigen Belastungszeugen erschießen lassen. Sein Cousin gab diesen Auftrag weiter an einen Auftragskiller namens Chili {auf Deutsch die Chili-Schote}, wobei dieser den Zeugen kurzerhand erschoss und Pablo auf Grund mangelnder Beweislage entlassen wurde. Pablo entwickelte zu Chili nach seiner Entlassung eine enge Freundschaft und hatte lange Zeit ein Verhältnis mit dessen hübschen Schwester.

Pablos erster Roller, er benutze ihn für seinen ersten Banküberfall.

(Aus Respekt zu seinen Verwandten und der Wahrung deren Anonymität keine genaue Ortsbeschreibung und Details }

Zwischen Pablo, seinem Cousin und Chili entstand eine sehr innige Zusammenarbeit. Bei einer Zusammenkunft in den Bergen von Medellin versprach Pablo seinen beiden Freunden, dass er in nur 2-3 Jahren seine erste Million verdient habe und sein Lieblingshaus kaufen werde. Dieses Lieblingshaus befand sich in Medellin und es gefiel Pablo so gut, dass er es als seine Motivation für geschäftliche Aktivitäten betrachtete.

Pablo Escobar besaß die Fähigkeit seine Träume und Ziele perfekt zu visualisieren und mit einer bedingungsloser Konsequenz umzusetzen. Pablo erkannte sehr früh, dass der Weg zur Macht und zum Reichtum nicht durch Banküberfälle geebnet wurde.

In einer Bar in Medellin nahm er Kontakt zum damaligen Gangster-Boss Jorgue Luis Ochoa auf, welcher damals als Schmuggler Geschäfte machte und mit Griselda Blanco den frühen Kokainhandel betrieb.

Ochoa

Ochoa engagierten Pablo und seinen Cousin als seine Bodyguards. Die beiden bekamen sehr schnell den erstmaligen Auftrag, für Ochoa als Schmuggler zu arbeiten. Genauer sollten sie 32 Lastwägen mit Schmuggelware {elektronische Geräte, Alkohol und ein Klavier} von Equador nach Kolumbien schmuggeln. Die Grenzsoldaten stoppten die LKW jedoch und wollten Pablo und seine Leute verhaften. Diese Situation ließ Pablo zum ersten Mal über sich hinauswachsen, denn ohne Skrupel stellte er die Soldaten vor die Wahl indem er sagte: „wir sind in der Überzahl, entweder wir töten euch alle oder ihr bekommt Geld und lasst uns fahren!“ Die Soldaten nahmen das Geld, Pablo und seine Leute passierten und erledigten ihren ersten Auftrag mit Bravour.

Hier wurde von Pablo Escobar der für gesamt Südamerika berühmte Slogan „Geld oder Blei,{plata o plomo} – lass dich bestechen oder stirb“ geboren. Pablo galt von nun an als respektierter Mann und sein Aufstieg in die Liga der Bosse, im Alter von Mitte 20, begann.

Als bei einen der in Kolumbien beliebten Hahnenkämpfe Pablos Tier das von Griselda Blanco besiegte, kamen die Beiden in Kontakt. Pablos Boss, Luis Ochoa, stellte Griselda Pablo als seinen abgebrühtesten Mann vor, was Griselda beeindruckte. Pablo bekam 1976 im Alter von 27 Jahren seine erste Chance für Griselda zu arbeiten. Seine Aufgabe war es, 39 Kilo Kokainpaste {genannt Basuco} von Ecuador nach Kolumbien zu schmuggeln. Pablo Escobar erkannte schon sehr früh die weltweite Bedeutung dieser Droge und visualisierte wie kein anderer, welches Vermögen und welche Macht er mittels Kokain erlangen könnte. Aus diesem Grund traf er sehr schnell die Entscheidung den Kokainhandel in Eigenregie in die Hand zu nehmen und diesen zu seinem eigentlichen Geschäft zu machen.

Als ein Mann, der respektiert wurde, erklärte er seinen beiden Auftraggebern dass er ab sofort den Kokainhandel auf eigene Rechnung betreiben werde und beschloss, das Medellin Kartell zu gründen. Innerhalb kürzester Zeit lernte Pablo als Autodidakt von der Pike auf alles über die Kokainherstellung und sein Wirkung. Selbst von seinen ärgsten Feinden wurde Pablo Escobar eine weit überdurchschnittliche Intelligenz und Willenskraft bescheinigt.

Im Jahre 1979 gründete Pablo Escobar als Oberhaupt das später benannte ,,Medellin Kartell“ in seiner Ursprungsform. Die Gründungsmitglieder waren Pablo Escobar, seinerseits strategischer Planer und Befehlshaber seiner eigenen Organisation, erweitert durch Kontakte in allen Ebenen des kolumbianischen Staates sowie zahlreichen Auftragskillern.

Jorgue Luis Ochoa, hauptsächlich als Finanzier und Ratgeber mit Erfahrungen im Schmugglergeschäft.

Carlos Lehder, Sohn eines deutschen Ingenieurs und einer kolumbianischen Mutter – man erinnere sich an die Mutter Pablos – Lehrerin, war seinerseits ein brillanter Pilot, Waffennarr und politisch motivierter Mann mit hervorragenden Beziehungen zu zentralamerikanischen Politikern. Er sprach sowohl deutsch, als auch englisch und spanisch fließend und hegte eine fanatische Leidenschaft für das Quadfahren.

Carlos Lehder, Deutscher.

Im nächsten Artikel  werden wir berichten wie Popeye Pablo Escobar kennenlernte.

Dazu schrieb die Sächsische Zeitung den Artikel über Popeye: Frühstück mit Popeye

Das Buch und der Film Popeye, in deutscher Sprache, ist ab Januar 2018 in Deutschland erhältlich.