Die DS feiert ihren 60. Geburtstag. . Der Sellawie-Redakteur und passionierte Déesse-Fahrer Ralph Wintermantel erinnert an die ästhetischen Schmuckstücke vergangener Zeiten

6. Oktober 1955: Geburt eines Mythos

Mit der Déesse erschufen die Citroën-Entwickler mehr als nur ein Fahrzeug, denn dieser Wagen übte eher die Faszination einer Skulptur auf den Autoliebhaber aus. Auf den ersten Blick schien die DS aus einer anderen Welt zu stammen. In den Augen ihrer Zeitgenossen war sie eine wahre Sensation: zeitloser Stil, ein einzigartiger Komfort und herausragende Fahrleistungen dank Hydraulik. Das umfangreiche System überträgt Energie an die Kupplung, die Bremsanlage, die Lenkung und die Gangschaltung. Es glättet alle Unebenheiten der Straße und macht die DS unvergleichlich komfortabel.

Für das avantgardistische Fahrzeug waren schon nach Ablauf des ersten Messetages 12.000 Kaufverträge unterschrieben. Als der Pariser Salon zehn Tage später seine Pforten schloss, waren rund 80.000 Bestellungen für die DS eingegangen. In der Zeit von Oktober 1955 bis zur Produktionseinstellung Ende April 1975 wurden fast 1.5 Millionen D-Modelle (Citroën DS und ID) gebaut.

 60 Jahre später macht die DS immer noch von sich reden

Zweifellos hat der Wagen das Leben vieler Franzosen geprägt. Im Laufe der Jahre wurden mit ihm bedeutende technische Innovationen eingeführt: 1967 wurden die neuen Schwenkscheinwerfer mit Kurvenlicht eingeführt und folgten in jeder Kurve dem Lenkeinschlag; 1969 brachte die elektronische Einspritzung zusätzliche Leistung. Die DS wird in Frankreich (Paris) wie im Ausland (Belgien, Großbritannien, Portugal, Südafrika) gebaut. Sie wird nach ganz Westeuropa, in fast alle Commonwealth-Länder – darunter Kanada und Australien – und in die USA exportiert, wo sie noch heute viele begeisterte Anhänger hat. Zwei Jahrzehnte lang sind Eleganz und Avantgardismus ihre wichtigsten Eigenschaften. Insgesamt wurden 1.456.115 Exemplare verkauft. Die DS ist auf der Leinwand in zahlreichen Filmen und Serien (Fantômas, Der Schakal oder in vielen Louis-de-Funès-Filmen) von gestern und heute zu sehen. Sie ist auch das Auto zahlreicher Persönlichkeiten wie Kinostars, Unternehmer und Künstler.

Die DS hat französisches Know-how in die Welt getragen. 1957 wurde sie in der Mailänder Triennale für ihre skulpturalen Linien mit dem Preis für Industriedesign ausgezeichnet. Im selben Jahr verglich Roland Barthes die DS mit einer „großen gotischen Kathedrale“. Mit der Version „Pallas“, die im Oktober 1964 ihre Einführung feierte, wurde die DS zur Botschafterin des „Luxus à la Française“. Ende 1999 wählte eine internationale Jury in London die DS zum „besten Designobjekt der Welt des 20. Jahrhunderts“.

DS Automobiles und das außergewöhnliche Vermächtnis der Göttin

Seit ihrer Gründung am 1. Juni 2014 hat die Marke DS Automobiles die Ambition, die Geschichte fortzuschreiben, damit die Marke weiterhin auf der ganzen Welt für Luxusautomobile steht. Im Jahr des 60. Geburtstags der DS wurden zahlreiche Veranstaltungen von der Marke unterstützt oder organisiert wie beispielsweise die DS Week im vergangenen Mai. Am Sonntag, den 24. Mai 2015 hatten sich 700 historische DS im Jardin des Tuileries im Herzen von Paris versammelt. Initiator dieses einzigartigen Treffens war „Le Monde de la DS“, eine von den DS Sammlerclubs DS Club Révolution 55, Idéale DS France und DS ID Club de France ins Leben gerufene Vereinigung.

Spontan: Paris an Bord einer historischen DS neu entdecken

Zum 60. Geburtstag der DS bietet die Marke DS Automobiles am Dienstag, 6. Oktober 2015 in Partnerschaft mit „Le Monde de la DS“ dreißigminütige kostenlose Fahrten an Bord des legendären Fahrzeugs an. 15 historische DS mit Fahrer werden im Herzen von Paris an den Brunnen des Trocadéro gegenüber dem Eiffelturm starten, am Grand Palais vorbeifahren und über die Champs-Elysées ihr Ziel, die DS Wold Paris in der 33 rue François 1e, erreichen. Dort können Interessierte in die Welt der Marke eintauchen, eine DS 21 Prestige – das Fahrzeug des ehemaligen französischen Ministers Michel Debré – bewundern oder auch die Ausstellung „Maison Fabre“ besichtigen, die das Know-how des berühmten Luxus-Handschuhmachers würdigt.

Bilder: © Peugeot Citroën Deutschland GmbH

Text von Ralph Wintermantel

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