London ist nicht nur für die Modeszene bekannt, sondern auch für die außerordentliche Architektur, deren Mischung aus Alt und Neu der Stadt einen magischen Zauber verleiht. Ich liebe es, durch die Viertel von London zu laufen. Tradition und Moderne, arm und reich, Protz und Extravaganz neben den typisch, schlichten Häusern, die London ausmachen sind täglich zu sehen. Man hat sofort das Gefühl, dass alles möglich werden kann in dieser Stadt, deren Wohnhäuser durchschnittlich drei Stockwerke messen. Doch ständig lese ich, dass London immer mehr und mehr zu einer von Wolkenkratzern geprägten Metropole avanciert.
Der Shard (306 m), das ikonische geformte Gebäude von Londons Skyline, war bis vor Kurzem noch das höchste Gebäude in Europa und wurde jetzt vom Federazija (360 m) in Moskau abgelöst. Aber wer weiß, wie lange das noch der Fall sein wird, denn momentan befinden sich 236 neue Wolkenkrater im Zentrum Londons im Bau oder in Planung. Davon sollen ein Fünftel über 160 Meter hoch gebaut werden. London mutiert nach und nach zu einer Immobilien Bank. Anscheinend machen sich die Londoner sorgen, dass die ganzen neuen Wolkenkratzer die Seele der Stadt zerstören. Andere wiederum meinen, dass es der Stadt einen neuen Reiz verleihen wird.
Ich mache mir ehrlich gesagt keine Gedanken darüber. Man kann es auch so sehen, dass es der normale Lauf der Zeit ist. Der Wandel findet immer dort statt, wo Geld verdient wird (London = Banker). London ist eine Metropole und ich denke, dass es im Grunde nur eine Frage der Zeit sein wird, bis sich London den anderen Metropolen anschließt und empor steigt. Die Architektur von Gebäuden und wie diese miteinander harmonieren, ist für eine Stadt, wenn man es sehr ungenau nimmt, wie Mode für den modernen Menschen. Es ist etwas, womit man sich beschäftigt, auch wenn man es nicht will und eigentlich keine Ahnung davon hat. Denn man wird tagtäglich damit konfrontiert.
Deswegen werde ich mich mal auf die Socken machen und erkunden, was die Stadt so trägt.
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