Jenny van Sommers agiert künstlerisch im Bereich der Stillleben- und Produktfotografie. Versucht man, sie mit anderen Fotografen in diesem Segment zu vergleichen, fällt der stark ausgeprägte künstlerisch-konzeptionelle Ansatz auf, während der Bildaufbau bei anderen gestalterisch durchkomponiert wird.
Denn die Gewinnerin des Golden Lion Award lässt ihre Kunstwerke für sich sprechen, sie selbst gibt nicht sehr viel von sich Preis. Eigenartigerweise haben wir von einer Künstlerin wie Jenny van Sommers auch kaum etwas anderes erwartet, dafür ist ihre Formsprache zu klar und eindeutig. Der Bezug zur Geometrie ist unverkennbar ausgeprägt und auch die Darstellung von surrealen Themen lässt sich zum Beispiel in Form des nietenbesetzten Plastik-Steaks finden, das sie für das Magazin Viewpoint ablichtete. Dieses spiegelt sich im Foto im Angesicht seiner eigenen Fleischeslust auf dem verglasten Boden wider, auf dem es deplatziert wirkt.
Künstlerischen Einfluss gewann Jenny van Sommers von George Condo, Kurt Schwitters und Sarah Lucas, wie sie selbst von sich preisgibt. Während sich Letztere mit Installationen und Objektkunst auseinandersetzt und hierfür für sie charakteristisch Geschlechtsteile und rohes Fleisch zum Einsatz bringt, findet man in Condo und Schwitters eher dadaistische, konstruktivistische und surrealistische Inspirationsquellen.
Jenny van Sommers‘ geometrische Studien wirken allerdings nicht wie dem Baukasten entsprungen, sondern erforschen den offenen Raum und zeigen ihr Verständnis für das Spiel von Licht und Schatten.Viele ihrer Werke sind für das Magazin DAZED oder die Vogue entstanden, darunter das Ei mit Schleife für die Teen Vogue. Apple, Audi, Hermès und Nike schätzen sie ebenfalls für ihre kreative Interpretation.
Bild- und Informationsquelle: http://www.jennyvansommers.com/