Dieses Jahr ist der 70. Jahrestag des Ufo-Absturzes in der Stadt Roswell im Bundesstaat New Mexico. Seit einigen Jahren treffen sich hier immer am letzten Wochenende im Juni und den ersten Juli Tagen, kurz vor dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, die UFO Anhänger aus Amerika.

Da deutsche Medien bekanntlich sehr wenig oder gar nicht über extraterrestrisches Leben sowie UFOs berichten, beschließe ich diesen Ort und die Stadt Roswell, zu der Zeit des amerikanischen UFO Festivals, persönlich zu besuchen und zu berichten.

Allerdings bemerke ich schon bei der Planung dieses Vorhabens, Roswell mit dem Autos zu besuchen und dabei Amerika kennenzulernen, dass es sich hierbei um eine nicht einfache Aufgabe handelt. Die Fahrtstrecke von meinem Büro in Manhattan zum Absturzort in Rosewell und zurück beträgt ca 5008 Meilen.

Start der Reise an der 49 Street

Für das gesamte Vorhaben sind 7 Tage kalkuliert, ein Zwischenstopp in Denver bei Geschäftspartnern muss einkalkuliert werden. Rechnerisch komme ich zu dem Ergebnis, dass durchschnittlich pro Tag eine Verweildauer von zehn bis zwölf Stunden im Auto kalkuliert werden muss.

Wir fahren 12-13 Stunden am Tag

Diese Strecke allein zu fahren ist eine sehr große und schwierige Herausforderung, deswegen beschließe ich mir einen Copiloten in Manhattan zu suchen. Von meinem Broker und Investmentbankern steht leider niemand zur Verfügung, da diese die Weltwirtschaft in Schwung bringen müssen. Völlig unerwartet meldet sich eine weibliche Bekannte aus New York bei mir und ist vor Freude außer Rand und Band, endlich diesen UFO Absturzort besuchen zu können. Außerdem bietet sich dadurch die Gelegenheit mal aus dieser hektischen Stadt für ein paar Tage herauszukommen.

Anfänglich bin ich sehr skeptisch, wie soll eine Frau diese Anstrengung meistern, zumal ich sie noch nicht sehr lange kenne und nicht viel Vertrauen in ihrer Fahrkunst habe. Beim ersten Treffen erkläre ich ihr, dass es sich hierbei um keinen Luxus Ausflug mit Limousine, Luxushotels und Champagner handelt. Zoya, so heißt sie ist umso mehr von diesen Unternehmen beeindruckt desto schwieriger es klingt. Auch die Erklärung oder der Hinweis, dass sie womöglich mit mir im Auto schlafen muss um die durchschnittliche Anzahl gefahrene Meilen pro Tag zu erreichen, schreckt sie nicht ab. Ebenfalls der Hinweis, eventuell von Alien entführt zu werden, beeindruckt sie nicht im Gegenteil, so etwas wünscht sie sich sogar ;). Zoya ist eine amerikanische Russin und hat mongolische Vorfahren, ist aber in Amerika groß geworden, hat hier die Highschool besucht und steht mitten im Leben.

Sie wünscht sich nichts mehr als ein Abenteuer und eine Abwechslung weit weg von ihren Finanzgeschäften. Nachdem ich hier alle Risiken meines Vorhabens erklärt habe und sie nicht davon abzubringen ist mich zu begleiten entschließe ich mich, sie als Co-Pilotin zu engagieren.

Sie erklärt mir, dass normal jetzt jeder Amerikaner erstmal tausend Versicherungen abschliessen würde und anwaltliche Vereinbarungen treffen würde, einvernehmlich beschliessen wir auf diese unnötigen Sachen einfach zu verzichten und uns ins Auto zu setzen und los zu fahren.

Park Avenue West

Main Street Market in Roswell bei Nacht

Sonnenuntergang im idyllischen Roswell