Berlin gilt als tolerante Stadt, die offen mit Homosexualität umgeht und für viele Orte als Vorbild dienen kann. Genau genommen ist ja sogar das Berghain eigentlich ein Schwulenclub! Aber nicht jeder Berliner lebt in einem toleranten Umfeld, auch wenn wir die Stadt teilen. Besonders unsere muslimischen Mitberliner/innen sind davon betroffen, dass Homosexualität als Tabu gehandelt oder stigmatisiert wird. In diesen kulturellen Kreisen werden Schwule und Lesben oft von der Familie verstoßen, bedroht oder sogar verfolgt. Kein Wunder also, dass sich viele von ihnen nie offiziell outen werden.

Das SO36 in Kreuzberg wollte den Betroffenen entgegenkommen, dass sie sich nicht Zuhause verstecken müssen, aber dennoch einen geschützten Raum haben, um sich auszutauschen, kennenzulernen und schlichtweg zusammen Spaß zu haben. So entstand die Partyreihe Gayhane, bei der bei orientalischer Musik die Gayszene Kreuzbergs an jeden letzten Samstag des Monats zusammenkommt. Das Konzept ist ein purer Erfolg, seit 16 Jahren findet die Party nun statt und bringt muslimischen Gays ein Stück mehr Freiheit und Lebensqualität. Natürlich ist die Eventreihe nicht nur für muslimische Feierwütige gedacht, jedoch sollten alle Besucher auf die Privatsphäre der anderen achten, indem sie keine Fotos bei der Party machen- also fast wie im Berghain.

Weitere Info: so36.de.