Im peitschenden Galopp rast eine Hundemeute über die Felder. Hinter sich ziehen sie ein fahrradähnliches Gefährt. Die Spaziergänger drehen sich erstaunt um. So etwas haben Sie noch nie gesehen. Die Fahrer der Gespanne rufen den Hunden zu. Und so schnell wie sie auftauchten, sind sie auch wieder im nächsten Wald verschwunden.
Beim Dogscootering oder auch Rollerjöring handelt es sich um eine Mischung aus Teamwork und Geschwindigkeit. Dies und die Nähe zur Natur verleiht dem neuen außergewöhnlichen Sport sein Suchtpotenzial.
Wie auch Canicross (Jogger+Hund) und Bikejöring (Radfahrer+Hund) gehört Dogscootering zu den Zughunde-Sportarten. Da diese Disziplinen auch ohne Schnee ausgeübt werden können, finden sie zunehmend Beliebtheit.
Auch der strikter Leinenzwang, der in immer mehr Bundesländern gesetzlich beschlossen wurde, bringt die Hundebesitzer dazu, nach Alternativen zu suchen. Mit dem Zughundesport hat man die Möglichkeit, auch mit Leine ausreichend Bewegung zu garantieren.
Hier darf und soll der Hund an der Leine ziehen. Aber nicht nur Schnelligkeit ist gefragt. Auch Befehle für das Überholen, das Abbiegen oder langsames Laufen, um Gefahrenstellen zu überwinden, werden den Hunden abverlangt. Ziel ist es, mit seinem Hund eine Einheit zu Bilden und so möglichst sicher und zügig in das Ziel zu kommen.
In Berlin haben sich verschiedene Gruppen zusammen getan, um gemeinsam diesem aufregenden Sport nachzugehen. Die Gruppe Ostwind Zughunde-Sportler sowie die Gruppe Dogscooting Berlin Süd veranstalten regelmäßig Trainings in und um Berlin. Darüber hinaus gibt es auch einen Verein, den Hauptstadt Canicross (Schlitten- und Zughundesport), welcher den Zughundesport fördert und Mitgliedern bei Trainingseinheiten sowie Wettkämpfen unterstützt.
Was man zum Dogscooting benötigt:
Hund: Bevor du mit deinem vierbeinigen Gefährten loslegst, solltest du beim Tierarzt ein Check-Up machen lassen. Der Hund muss eine gesunde Herz- und Kreislauffunktion vorweisen. Bei Gelenkerkrankungen ist der Zughundesport leider nur eingeschränkt, unter Anweisung des Arztes, oder gar nicht möglich. Einige Ärzte sind sogar der Meinung, dass bei HD und ED (Hüftdysplasie und Ellenbogendysplasie) der Zughundesport unter fachmännischer Anwendung unterstützend wirken kann. Darüber hinaus sollte der pelzige Schatz natürlich Freude am Laufen haben, ca. 18kg schwer und mindestens 1 1/2 Jahre alt sein.
Zuggeschirr: Anders als beim normalen Führgeschirr wird beim Zuggeschirr die Last optimal auf dem Körper des Hundes verteilt. Es gibt das klassische X-Back, welches in Passform an den Sibirian Husky angepasst ist. Das Zero DC Faster welches auch von vielen anderen Hunderassen verwendet wird. Das DC Faster ist so geschnitten, dass der Rücken frei liegt und die Hunde so ungehindert ihren normalen Bewegungsablauf ausführen können. Und dann gibt es noch das Non-Stop Freemotion, welches Speziell für Hunderassen entwickelt wurde, die nicht für diesen Sport gezüchtet wurden.
Jöringleine: Die Jöringsleine, die Verbindungsleine zwischen Scooter und Hund, ist mit einem Ruckdämpfer ausgestattet und entlastet somit die Wirbelsäule vom Zughund.
Dogscooter: Der Dogscooter ist ein Tretroller, der sich aber von den Komponenten stark vom klassischen Freizeitgefährt unterscheidet. Der Rahmen muss extrem stabil sein. Die Reifen haben ein grobes Profil, um auch auf rutschigen Untergründen gute Haftung zu garantieren. Außerdem sollte eine Federgabel verbaut sein, welche auch bei unebenen Untergrund die Kontrolle über den Scooter gewährleistet. Neben den bekannten Herstellern wie Kostka, Morxes, Gravity und Crusis, gibt es noch zahlreiche andere Hersteller. Unter der Adresse Dogscooter-Dortmund kann man sich seinen Dogscooter nach eigenen Wünschen anfertigen lassen und das sogar für einen schmalen Taler.
Zubehör: Außerdem empfiehlt es sich, einen Helm sowie Handschuhe zu tragen, um eventuelle Stürze abzufangen sowie Kleidung, die gegen Wasser und Schmutz resistent ist.
Und nun viel Spaß beim Ausprobieren! 🙂